Besser konnte es für den Bund Deutscher Radfahrer bei der Juniorenweltmeisterschaft im österreichischen Tatzmannsdorf (Burgenland) im Einzelzeitfahren nicht laufen. Mit dem Arnstädter Marcel Kittel, der Vorjahressieger Patrick Gretsch vom RV Elxleben ablöste, und Lisa Brennauer vom TSV Durach gab es gleich zweimal Gold für den deutschen Juniorennachwuchs. Den Anfang machten die Juniorinnen.
Trockene Bedingungen und Sonnenschein begleiteten die Junioren auf der 23 Kilometer langen Zeitfahrstrecke. Der deutsche Vizemeister ging als viertletzter Fahrer an den Start und verwies in 25:45,82 Minuten den bis dahin führenden Alexander Pliuschkin aus Moldawien (25:50,70 Minuten/4,88 sec. zurück) auf Rang zwei. Die JWM-Bronzemedaille sicherte sich Siarhel Papok (26:25,79/BLR). "Von Anbeginn lief es für mich super. Selbst die Steigung steckte ich problemlos weg und nach der Wende lief es sogar noch besser für mich", so ein überglücklicher Marcel Kittel, der sich im Anschluss spontan bei seinem Teamkameraden bedankte, ohne dessen Hilfe er sich nicht so intensiv hätte vorbereiten können. Titelverteidiger Patrick Gretsch schaffte es in 27:49,37 Minuten nur auf Platz 35. Zufrieden zeigte sich auch der Kölner Dominik Roels, der sich mit einer Zeit von 26:34,74 Minuten auf Rang fünf in die JWM Ergebnisliste eintrug.
Von den Zeitfahrqualitäten einer Lisa Brennauer überzeugt, konnte Bundestrainer Jochen Dornbusch das Zeitfahren der Juniorinnen bei der Juniorenweltmeisterschaft in Österreich ruhig und gelassen angehen. "An einen Sieg hatte ich nicht gedacht. Uns fehlt dafür einfach die Vergleichsmöglichkeit. Aber vorne wollten wir schon dabei sein", meinte Dornbusch vor dem Startschuss. Am Ende zahlte sich seine ruhige Hand aus, denn nach den 14 Kilometern auf der flachen Zeitfahrstrecke in Tatzmannsdorf konnte Dornbusch jubeln, denn Lisa Brennauer sicherte sich im Kampf gegen die Uhr den JWM Titel. Unbeeindruckt von den widrigen Witterungsbedingungen, leichter Nieselregen und Temperaturen nur um die 19 Grad, verwies sie die tschechische Titelverteidigerin Tereza Hurikova (20:01,27 Minuten/11,61 sec. zurück) in 19:49,66 Minuten auf Rang zwei. Bronze ging an Mie Bekker Lacota (20:08,43) aus Dänemark. Neben dem Titel konnte sich Lisa Brennauer auch darüber freuen, dass sie als einzige Starterin unter der 20:00-Minuten-Marke geblieben ist und das noch in ihrem ersten Juniorenjahr. Für Jochen Dornbusch ist dieser Titel besonders wertvoll. Ist er doch sein 20. als Bundestrainer.
Zufrieden zeigte sich auch Alexandra Sontheimer (20:13,62/RV Concordia Reute), die die fünftschnellste Zeit hinlegte. Im Vorjahr belegte sie Rang sieben. "Mehr war im Moment nicht drin. Während es bei Lisa noch etwas trockener war, fuhr Alexandra voll im Regen", kommentierte der Bundes-Coach das hervorragende Ergebnis der deutschen Juniorinnen.