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Frauen sind anders
Geraerin Tina Liebig über Doping im Radsport und ihre WM-Hoffnungen.
Radsport ist ihr Leben, aber sie würde dafür nicht alles tun.

(26.07.2007 / OTZ Zeulenroda / A.Rabel)

Die Geraerin Tina Liebig Die Geraerin Tina Liebig zählt mit ihren 27 Jahren zu den Erfahrenen im Feld, weiß, wie es geht und was nicht geht. Bei der Thüringen-Rundfahrt startet die Geraerin für das Berliner Team Getränke Hoffmann und hofft, dass sie bei einer der schweren Etappen bis zum Sonntag noch was zeigen kann. Die Straßen-WM in Stuttgart hat die Junioren-Weltmeisterin von 1998 noch nicht abgeschrieben, aber "wenn ich noch in die Mannschaft will, muss ich noch ganz schön schnell fahren".

Die gestrige Etappe war vom Profil noch zu leicht für die Bergmeisterin des vergangenen Jahres, die führenden Teams hielten das Feld zusammen, es lief auf einen Massensprint hinaus. "Das ist nicht mein Ding."

Beim Gespräch fragte die Geografiestudentin, ob es was Neues bei der Tour gebe. Sitze sie auf dem Rad, dann blende sie das Thema aus, aber am Abend ist es wieder da, das Thema Doping im Radsport. Sie findet es traurig. Sie sei enttäuscht, die Männer machen den Radsport kaputt. Klar, man höre unter der Hand dies und das, aber "von diesem Ausmaß" sei auch sie überrascht. Doping mit System, das gebe es im Frauenradsport nicht. "Wir verdienen nicht das große Geld." Der Frauenradsport ist noch anders, "wir Frauen sind anders". Eine Rennerin verdient nur einen Bruchteil von dem der männlichen Radprofis, da muss sie aber schon bei einem Top-Team fahren, da macht es keinen Sinn, sich für bald die komplette Summe rundherum mit Dopingmitteln zu versorgen. "Ich bin eine Frau, keiner weiß, was Doping auf lange Sicht für Auswirkungen hat." Sie sei noch nie mit Doping in Berührung gekommen und würde das auch nie machen.

Vielleicht habe ja das Dopingproblem bei den Männer auch etwas Gutes, wenn man das so sagen könne. Sponsoren könnten sich abwenden und vielleicht in "den sauberen Frauenradsport investieren".

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26.07.2007 - www.otz.de