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Gordischen Knoten zerschlagen
Kompromiss zur Radrennbahn greifbar nah - Medaillenregen für Geraer Radsportler.
(27.08.2007 / OTZ Gera / Petra Lowe)

Vor die Freude ist der Schweiß gesetzt. In Gera-Debschwitz am Fuße der Radrennbahn traf das gestern doppelt zu. Zum einen lag für Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) vor dem freudigen Empfang erfolgreicher Geraer Radsportler die eher schwere Aufgabe der Diskussion um die Zukunft der sanierungsbedürftigen Bahn. Zum anderen hatten die sieben Jungs (Bem: John Degenkolb, Florian Harbig, René Enders, Robert Förstemann, Marcel Barth, Sascha Damrow) in den letzten zwei Wochen bei den Junioren-Weltmeisterschaften und der Deutschen Meisterschaft ihr Bestes gegeben und konnten nun die dankbaren Glückwünsche fröhlich entgegennehmen.

Davor allerdings mussten klare Worte über die Trainingsstätte gefunden werden. Vertreter von Stadt, Stadtsportbund, Radsportverein und Förderkreis suchten gemeinsam nach Wegen. Vor Jahren war bereits die Hoffnung auf eine neue Halle mit Bahn und Zuschauertribüne geplatzt. Ohne Landeszuschüsse müssen sich die Geraer nun selber helfen. Deshalb habe Vornehm in einem Gespräch auch die wichtigsten Forderungen abstimmen wollen. Quasi eine Minimalvariante, auf die sich alle Beteiligten einigen können. Bis Ende September solle dieser Kompromiss konkrete Formen annehmen, so Vornehm. Am wichtigsten sei die Trainingsmöglichkeit im Winter und dass die Jugendlichen unabhängig von der Straße trainieren können. Denkbar sei eine kürzere Bahn, die "eingehaust" werde, blieb Vornehm noch vage und meinte damit eine Art Halle ohne Heizung. Grund für die sehr einfache Variante seien die finanziellen Mittel, die die Stadt nicht zusätzlich aufwenden könne. "Obwohl der Radsport in Gera weiter einen hohen Stellenwert hat, kann die Stadt auf die Dauer nicht mit den finanziellen Folgen belastet werden", sagte Vornehm. Ein gordischer Knoten, den man zerschlagen wolle. Auch die Übertragung der Sportstättenverantwortung auf den Radsportverein sei dabei denkbar.

Den jungen Erfolgssportlern des Geraer Vereins legten die Diskussionen gestern keine Sorgenfalten aufs Gesicht. Trotz der widrigen Trainingsbedingungen in Debschwitz holte John Degenkolb bei der Junioren-WM in Mexico eine Silbermedaille im Einzelzeitfahren. Florian Harbig musste sich nach einem Sturz und mit frisch genähter Narbe mit Platz 43 zufrieden geben.

Zu aller Überraschung wurde René Enders zweifacher Deutscher Meister. Robert Förstemann kam mit Silber und Bronze nach Hause, Silber gab es für Marcel Barth und Bronze bei der 4000 m Mannschaftsverfolgung, in der Sascha Damrow vor ihm lag. Mit großen Glückwunschschreiben dankte OB Vornehm. Stadtsportchef Wolfgang Reichert hatte kleinere Umschläge dabei - die erfreuten ebenso.

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28.08.2007 - www.otz.de