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Trainer Gerald Mortag: John Degenkolb weiß, was er will
Thüringer Energie Team vor einer neuen Radsport-Saison - Marcel Barth in seinem letzten U23-Jahr
(08.01.2008 / OTZ Erfurt / Yvonne Buchmann)

Der Geraer Radsportler John Degenkolb. (Foto: Schulze) Neuer Kader, alte Ziele. Das Thüringer Energie Team hat sich wie schon im vergangenen Jahr mit fünf Fahrern aus dem Thüringer Nachwuchs verstärkt und setzt wieder voll auf die Jugend. Zuvor hatten ebenfalls fünf Sportler, allen voran Kapitän Tony Martin, die Mannschaft verlassen. Wie schon 2007 beträgt das Durchschnittsalter 20,9 Jahre. Konstant bleiben auch die Ziele für die neue Saison. National haben die Meisterschaften, die Bundesliga und die Thüringen-Rundfahrt Priorität. International liegt das Augenmerk neben EM und WM vor allem auf der Olympiateilnahme von Patrick Gretsch und Daniel Becke.

Nach dem Weggang von Tony Martin ins Profilager zum Team Highroad hat das Thüringer Energie Team mit John Degenkolb einen hoffnungsvollen Youngster mit Profi-Zukunft hinzugewonnen. Der Deutsche Juniorenmeister und WM-Zweite im Zeitfahren aus Gera steht an der Spitze der fünf Zugänge mit Florian Harbig, Nils Plötner sowie den May-Zwillingen Maximilian und Sebastian. Verlassen hat die Mannschaft neben Tony Martin auch Nico Graf (Atlas Romerīs Hausbäckerei), der wie Martin nicht mehr der U23 angehört. Sascha Damrow, Björn Gollhardt und Matthias Hahn haben keine neuen Verträge mehr erhalten.

"John Degenkolb war bei den Junioren absolute Spitze, in Deutschland fast eine Klasse besser als der Rest", sagt Trainer Gerald Mortag. "Für sein Alter ist er ein sehr zielstrebiger junger Mann, der weiß, was er will und im Kopf klarer ist als manch anderer mit über 20 Jahren." Die Stärken des 19-Jährigen liegen vor allem im Zeitfahren, aber auch bei Sprintankünften sei er stets gefährlich, weiß Mortag. "Am Berg hat er sicher noch seine Reserven, und natürlich muss er sich erst einmal in der neuen Altersklasse beweisen. Aber insgesamt ist er ein sehr kompletter Rennfahrer mit gutem Instinkt und einer super Rennübersicht." Daher könne Degenkolb schon in seiner ersten U23-Saison eine Führungsposition zukommen.

Ein kommender Mann für Rundfahrten könnte Nils Plötner werden. "Nils ist ein ordentlicher Zeitfahrer und kommt gut den Berg hoch. Nur an seiner Stabilität muss er noch arbeiten , schätzt Mortag ein. Deshalb stehen für ihn vor allem die Eingewöhnung in der U23 und mannschaftsdienliches Fahren im Vordergrund. Hoffnungsvoll blickt Mortag auch auf einen dritten Youngster seiner Trainingsgruppe. "Florian Harbig hat mich letztes Jahr am meisten überrascht. Er war Anfang der Saison kein Nationalkader und hat es trotzdem durch erstklassige Ergebnisse bis zur WM geschafft. Wie Plötner ist Harbig ein guter Zeitfahrer mit Qualitäten am Berg. Der 18-Jährige ist ein schlanker, schmächtiger Rennfahrer, der laut Mortag noch ein wenig im Kraftbereich zulegen muss, um die höheren Belastungen verkraften zu können.

Sascha Damrow hat die Chance nach zwei Jahren mit Verletzungen, im Team Jenatec seine alte Form wiederzufinden. Schafft er dies, stehen ihm alle Türen für eine Rückkehr offen.

In seinem letzten U23-Jahr befindet sich der Geraer Marcel Barth. Daniel Becke ist wie 2007 der älteste Fahrer im Team. Neben der Ausrichtung auf den U23-Bereich will das Energie Team die Bahntradition fortsetzen. Becke und Patrick Gretsch haben Chancen, in Peking mit dem deutschen Bahnvierer auf Medaillenjagd zu gehen.


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08.01.2008 - www.otz.de