Weida. Es war ein kleiner Kreis von 15 Leuten, Interessierte, Sportler, Trainer, alte Bekannte und Journalisten, denen gestern in Weida der neue Sponsorenvertrag zwischen der Firma Breckle und dem Radsportler Robert Förstemann präsentiert wurde.
Es ist der erste international bedeutende Sportler, den die Weidaer Matratzenfirma unterstützt. Bislang waren es die Kicker des 1.FC Thüringen Weida und so mancher Verein mit einer Trikot- oder Geldspritze. Nun sind es monatlich 500 Euro für die erste Saison, für die Weltmeisterschaft Ende März in Manchester sind es 1000 Euro für den Radsportler. Und, so der fast 22-Jährige bei Olympia dabei ist, bekommt er weitere 1000 Euro. Von einer Teilnahme des gebürtigen Geraers in Peking gehen die Experten aus und auch Robert ist guter Dinge.
Die Unterstützung freut den Radsportler, denn das sei kein billiger Sport. Für Robert Förstemann in doppelter Hinsicht, da er als Sprinttalent auch Kraftsport und Leichtathletik betreibt. Dafür brauche es schon den einen oder anderen Kraftgürtel und gute Turnschuhe. Mit 86 kg Gewicht bei 1,74 Meter Größe ist Robert Förstemann von athletischer Statur. Das liege noch drei Kilo unter seinem Wettkampfgewicht. Wie er das macht? "Auf die Ernährung achten und keine Schokolade", lacht er. Gestern trug der Sportler ein blütenweißes Hemd mit der druckfrischen Aufschrift "SilverCell Breckle" - dem neuen Produkt der Weidaer Firma - auf den Kragenecken. Man setze auf neue Wege, wie diese mit Silber im Schaum entwickelte antibakterielle Matratze, so Heinz Mückel von Breckle. Dass Breckle gerade jetzt, wo der Radsport durch Dopingfälle in Verruf geraten sei, einen Radsportler unterstütze, zeige den positiven Blick in die Zukunft und die Hoffnung auf Erfolg und Sauberkeit im Radsport, wie in der Produktion, betont Mückel.
Robert trainiere hart und sei ein Mann mit Durchsetzungskraft, schwärmt seine Freundin Melanie Kaden, auch gebürtige Gersche. Kennen gelernt haben sich die beiden 2002 im Sommerbad, damals trainierte er beim SSV Gera - einem Verein, der ihm bis heute Heimat geblieben ist. Inzwischen wohnen die Studentin und der Polizeimeisteranwärter in Berlin. Vier Monate ist Robert Förstemann in der Polizeiausbildung, acht Monate sitzt er auf dem Rennrad. Als Sprinter fasziniere ihn die Geschwindigkeit und die Vielseitigkeit des Sports, der nicht nur auf Technik setzt, sondern auch auf andere sportliche Herausforderungen. Unterstützung bei seiner Sportkarriere habe er auch von seinen Eltern, die beide in Gera leben. Mutter Förstemann managt seine Touren, Vater Förstemann betreue die Homepage, berichtet Melanie. So oft es geht, fahren alle zusammen zu den Wettkämpfen mit. In vier Wochen werden Melanie und Roberts Eltern in Manchester unter den Zuschauern sein. Robert wisse um die Unterstützung, sagt die 21-Jährige. Er wisse, dass er aufgefangen werde, wenn er fallen sollte.
Doch jetzt ist er auf der Überholspur. "Ich werde nix anbrennen lassen", gibt er sich kämpferisch für die WM und Olympia.


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