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René Enders optimistisch
Teamsprinter wollen heute für Deutschland die erste Olympia-Medaille im Radsport holen.
(15.08.2008 / OTZ / R.Schulze)

René Enders "Das stimmt uns nicht fröhlich. Wir müssen aber akzeptieren, dass andere besser waren", so das Fazit von BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer nach dem Abschneiden der deutschen Olympiateilnehmer im Straßenradsport. Ob der Gewinner der beiden Zeitfahren bei der Tour de France, Stefan Schumacher, oder die amtierende Weltmeisterin im Einzelzeitfahren, Hanka Kupfernagel - sie blieben weit hinter ihren Erwartungen. Und zu den Chancen im Kurzbereich meint Bundestrainer Detlef Uibel: "In den Einzeldisziplinen wird es sehr schwer für uns werden." Wird da der Teamsprint nun zum "Strohhalm", an den sich die Hoffnungen des bundesdeutschen Radsports klammern?

"Ich denke, wir haben alle noch einmal einen Tick zugelegt und die gefahrenen Zeiten sind eigentlich auch überzeugend. Wir werden unser Bestes geben", zeigt sich René Enders optimistisch. Und auch Teamkamerad Stefan Nimke, der vor vier Jahren in Athen gemeinsam mit Jens Fiedler und Matthias Wolff Olympiasieger wurde, ist zuversichtlich. "Bei den Weltmeisterschaften waren wir durch einen Virus geschwächt und starteten dort in erster Linie nur, um unsere Olympia-Qualifikation zu sichern. Jetzt sind wir stärker. Damit scheint der Griff nach Olympia-Metall in realistische Reichweite gerückt. Vorausgesetzt, keiner verletzt sich und bei den Entscheidungen können wir alle das Leistungspotenzial der letzten Tage in den Stunden der Entscheidung abrufen", übermittelt René Enders aus dem Land der Mitte.

Dem aus Auma stammenden Kurzbahnspezialisten ist der Aufenthalt in China bisher gut bekommen. Probleme hat er keine, obwohl auch für ihn das Klima etwas gewöhnungsbedürftig war. Doch jetzt kommt er super damit zurecht. Auch nach Tagen zeigt er sich noch stark beeindruckt von der Eröffnungsveranstaltung. "Es war einfach Spitze. Ich bin ja mit eingelaufen und es war ein wahnsinniges Gefühl, als ich durch den Tunnel ins Stadion gelaufen bin und die Menschenmassen toben hörte und ihre Begeisterung spürte."

Wenn der 21-Jährige nicht gerade seine Trainingsrunden im Olympia-Velodrom dreht, dann zieht er sich lieber in sein Quartier zurück. "Meist relaxe ich einfach oder bin im Internet, um mit meiner Freundin und meinen Eltern zu telefonieren. Auch das Essen ist o.k., die Auswahl groß und für jeden Geschmack ist etwas dabei." Ansonsten konzentriert sich René Enders auf den heute beginnenden Wettkampf im Teamsprint, auch wenn er sich selbst nicht zu sehr unter Druck setzt. "Ich habe hart gearbeitet. Und wenn auch so mancher gedacht hat, der ist noch zu jung, noch nicht reif für Olympia - mich hat es nicht gestört. Ich habe immer versucht, mein Bestes zu geben und nun hoffe ich, dass ich es allen zeigen kann, was ich drauf habe. Nur bei Olympia dabei zu sein, damit wollte und will ich mich nicht zu frieden geben. Ich will mindestens eine Medaille."

Heute kann der Traum von einer Olympia-Medaille für den Aumaer Wirklichkeit werden. Dafür muss ihm aber drei Mal der Start aus der Startmaschine optimal gelingen und seine beiden Teamkameraden dürfen nicht abreißen lassen. Wer seinem Hinterrad folgt, wird sich erst kurz vor Beginn des Wettbewerbes entscheiden. Nur wenn der Cottbuser Maximilian Levy Schwäche zeigt, wird der Geraer Robert Förstemann seine Chance für einen Start auf Position zwei erhalten. Sicherer ist da die Position drei für den Schweriner Stefan Nimke.

Über ARD und Eurosport sind die Finalläufe ab 12.40 Uhr live zu verfolgen. Bis dahin muss die Hürde der Qualifikation genommen werden und gilt es die Zwischenrunde zu überstehen. Ob René Enders das BDR-Sprintteam in die Medaillen fährt, hängt vor allem von den Leistungsvermögen der Teams aus Frankreich, Großbritannien, Niederlanden und Australien ab.


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15.08.2008 - www.otz.de