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Talentschmiede Gera.
Radsport-Stützpunktleiter Gerald Mortag blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück.
(08.10.2008 / OTZ Gera / Holger Zaumsegel)

"Mit sich zufrieden sein bedeutet Stillstand, und Stillstand heißt Rückschritt", weiß Gerald Mortag und wird auch in Zukunft alles daran setzen, dass Gera eine Radsport-Hochburg bleibt. Eine Medaille bei Olympia, eine Medaille bei der Weltmeisterschaft, Siege bei den Deutschen Meisterschaften auf der Bahn, Gewinn der U23-Bundesliga auf der Straße: Die Saison-Bilanz der Radsportler aus dem Olympia-Stützpunkt Thüringen in Gera kann sich durchaus sehen lassen.

"Ein Teil des Erfolges gebührt sicherlich auch uns", sagt Gerald Mortag, der den Ostthüringer Stützpunkt seit acht Jahren leitet. Im Prinzip ist Mortag der Trainer einer Ostthüringenauswahl im Radsport. Sowohl Bahn- als auch Straßenfahrer betreut er. Dabei starten die Fahrer für unterschiedliche Mannschaften, trainieren aber die meiste Zeit im Jahr unter Mortag und Andreas Wartenberg. Das Gros kommt vom SSV Gera 1990, aber auch Sportler und Sportlerinnen vom RSV Greiz oder aus Jena zählen zum Kader. Der dreimalige Bahnweltmeister versteht sein Handwerk, Talente wie Eric Baumann oder André Greipel führte er schon zu den Profis.

René Enders und Robert Förstemann sind das beste Beispiel für Geraer Wertarbeit im Nachwuchs, auch wenn sie mittlerweile nicht mehr zur Trainingsgruppe in Gera zählen.

Der 21-jährige Enders gewann im Teamsprint in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen in Peking die Bronzemedaille.

Zum Radsport gebracht hat ihn einst Mortag. "Ich war damals an der Zeulenroda-Talsperre mit meinen Leuten trainieren, da fiel mir dieser Junge mit seinem Mountainbike auf, der hinter uns her fuhr." Der heute 49-Jährige erkannte sofort das Talent von Enders und überredete ihn, vom Judo zum Radsport nach Gera zu wechseln.

Auch Förstemann ist durch die Geraer Schule gegangen. Der 22-Jährige, in Peking Ersatzmann im Teamsprint, hatte in dieser Saison seinen großen Auftritt bei den Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport in Büttgen/Kaarst. Er wurde Deutscher Meister im Sprint und im 1000-m-Zeitfahren. "Diese beiden Jungs sind einfach klasse", schwärmt Mortag. "Die größte Überraschung der Saison" sei aber John Degenkolb gewesen. Der 19-Jährige gewann Bronze bei der Weltmeisterschaft in Varese im U23-Straßenrennen und durfte sich auch über den Gesamt-Einzelsieg in der U23-Rad-Bundesliga freuen. "Bei diesen Leistungen brauche ich nicht zu sagen, was ich von ihm halte", sagt Mortag.

Auch Matthias Plarre, Fabian Thiel, Sascha Damrow und Monique Klatt glänzten auf der Bahn mit Medaillen bei den Deutschen Meisterschaften. Insgesamt seien die Erfolge ein Spiegel der hervorragenden Arbeit, die in den letzten Jahren in Gera geleistet wurde. Deswegen komme auch ein bisschen Wehmut auf angesichts der Tatsache, dass künftig in Gera wohl nur noch Junioren betreut werden können.

Auf den Erfolgen aus dieser Saison ausruhen wollen sich die Geraer aber nicht.

"Mit sich zufrieden sein bedeutet Stillstand, und Stillstand heißt Rückschritt", weiß Gerald Mortag und wird auch in Zukunft alles daran setzen, dass Gera eine Radsport-Hochburg bleibt.


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08.10.2008 - www.otz.de