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Besiegt, aber noch nicht geschlagen
(18.07.2008 / TLZ Erfurt / Axel Lukacsek)

Pokerspiel: Der Olympiatraum ist für den Geraer Robert Förstemann (li.) zwar noch nicht geplatzt, doch seit gestern hat der Cottbuser Maximilian Levy (re.) die besseren Karten. (Foto: tlz/Axel Lukacsek) Vorentscheidung für den Konkurrenten aus der Lausitz, der Olympiatraum ist aber dennoch nicht geplatzt: Beim Pokerspiel um den letzten Startplatz im deutschen Teamsprint-Trio hat Maximilian Levy (21) beim SWE Grand Prix auf der Erfurter Radrennbahn im Andreasried vor 2500 Zuschauern die knapp bessere Zeit hingelegt, für Robert Förstemann vom SSV Gera besteht trotzdem noch die ganz leise Hoffnung auf den Start bei den Olympischen Sommerspielen in Peking (8. bis 24. August).

In der Qualifikation, die Deutschland mit René Enders (Sprintteam Stadtwerke Erfurt), Levy und Stefan Nimke (Schwerin) in 45,480 Sekunden gewann, fuhr der Cotbusser auf der zweiten Runde genau 13,526 Sekunden. Im Finale erreichte Förstemann mit dem für Olympia fest gesetzten Anfahrer Enders und Carsten Bergemann (Dresden) nur 13,746 Sekunden. Das deutsche Trio siegte in 45,901 Sekunden.

Auf der Suche nach der optimalen Besetzung für die Spiele von Peking wollte sich der Bundestrainer aber auch nach den Rennen von Erfurt (noch) nicht endgültig festlegen. "Maximilian Levy hatte Probleme, dem Hinterrad von Anfahrer René Enders zu folgen, hat aber die bessere Zeit hingelegt, kann die Geschwindigkeit besser halten und fährt stabiler", deutete Detlef Uibel (Cottbus) zumindest aber eine klare Tendenz an, fügte jedoch einschränkend hinzu: "Wenn sich aber einige Probleme nicht ändern, müssen wir vielleicht noch einmal reagieren."

Dazu hätte er theoretisch selbst in der chinesischen Hauptstadt noch Zeit. Levy gilt nach den Rennen von Erfurt als gesetzt für die zweite Position im deutschen Trio. Förstemann ist zumindest als Ersatzmann in Peking definitiv dabei. Noch aber will der Bundestrainer weitere Eindrücke beim Training in den kommenden Tagen auf der Bahn in Erfurt sammeln. Vor vier Jahren war dem deutschen Teamsprint-Trio in Athen mit dem Erfurter René Wolff mit Olympia-Gold der ganz große Wurf gelungen.

Robert Förstemann, der vor drei Wochen im Training gestürzt war und über Schmerzen in der linken Hand und der Schulter klagte, war mit seiner Leistung zufrieden, obwohl sein Start im Finale von einer kleinen Schrecksekunde überschattet war. Anfahrer Enders nämlich hatte zu früh in die Pedale getreten und stürzte, so dass die deutsche Mannschaft noch einmal antreten durfte. "Das hat natürlich etwas gestört. Aber ich habe beim zweiten Versuch schnell das Hinterrad von Rene erwischt und das Beste daraus gemacht", erklärte der 22 Jahre alte Polizeimeisteranwärter, der nun im Training weiter seine Chance suchen will, bei Olympia die Rennen nicht nur von der Tribüne aus verfolgen zu müssen.

Am späten Abend standen noch drei weitere Fahrer aus Thüringen im Rampenlicht, die schon zuvor allerdings die Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst hatten. Michael Seidenbecher (Sprintteam Stadtwerke Erfurt) qualifizierte sich für das Finale der besten Sechs im Keirin und belegte Rang fünf.

Im Sprint wurde am späten Abend Teamkollege Matthias John beim Sieg des Weltmeisters Chris Hoy (Großbritannien) Dritter. Im Steherrennen gewann Jan-Eric Schwarzer (RSC Turbine). Vierter wurde sein Vereinskamerad Matthias Hahn (RSC Turbine Erfurt).


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