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Wieder in der Rolle der Gejagten
(18.11.2008 / TLZ Erfurt / Axel Lukacsek)

Im Rampenlicht: Patrick Gretsch gehört auch 2009 zu den Top-Fahrern im Thüringer Energie Team. (Foto: tlz/H.Roth) Erfurt. Die Mannschaft bleibt jung, soll 2009 an alte Erfolg anknüpfen - und wird deshalb wieder von der Konkurrenz gejagt. Mit elf Fahrern startet das Thüringer Energie Team in das neue Radsport-Jahr, das für die Athleten mit der Vorbereitung längst begonnen hat. "Rennfahrer werden über den Winter gemacht", betont Jens Lang, der Sportliche Leiter der Mannschaft, die mit 23 Podestplätzen, darunter dem Gesamtsieg in der Thüringen-Rundfahrt und zwei WM-Medaillen, ihre bislang erfolgreichste Saison feierte. Hinzu kam noch der erneute Triumph in der U23-Bundesliga-Gesamtwertung.

Das Gesicht der Mannschaft wird sich 2009 etwas verändern. Nicht mehr dabei sind Bahnrad-Olympiasieger Daniel Becke sowie Oliver Giesecke, die inzwischen ihre Karriere beendet haben. Die Mannschaft verlassen haben Florian Frohn und Nils Plötner (Anmerkung: Der Geraer Radsportler Nils Plötner fährt ab 2009 für das künftige U23-Continentalteam FC Rheinland-Pfalz/Saar). Auch Gerald Mortag aus Gera ist nicht mehr dabei. Der Sportliche Leiter ist für den Thüringer Radsport-Verband (TRV) künftig als Stützpunktleiter in Gera tätig.

Neu zum erfolgreichsten deutschen Nachwuchsteam gestoßen ist Bastian Bürgel aus Bayern, der in Thüringen sein erstes Männerjahr bestreitet. In den vergangenen beiden Jahren startete der 18-Jährige, der zuletzt für den RV Concordia Karbach startete, jeweils bei der Straßenrad-Weltmeisterschaft und wurde zwei Mal deutscher Vizemeister auf der Straße.

An der Spitze der Mannschaft wird 2009 ein in dieser Saison souveränes Gespann stehen. Patrick Gretsch gewann die Thüringen-Rundfahrt und sicherte sich bei der WM in Varese Silber im Einzelzeitfahren. Dabei aber war der 21 Jahre alte Erfurter jedoch gestürzt und mit einem Begleitmotorrad kollidiert. Zurück blieb ein zwei Zentimeter klaffendes Loch am Knöchel, das zuletzt mehrfach operiert werden musste. Inzwischen aber ist der frühere Junioren-Weltmeister wieder im Training. "Noch ist sein Gelenk etwas steif, weil der Fuß ruhig gestellt werden musste. Aber das kriegen wir wieder hin. Auch die zwei Zentimeter Muskelumfang am Oberschenkel, die er verloren hat, sind kein Problem", bleibt Trainer Jens Lang gelassen und sieht die ganze Sache eher positiv: "Jetzt hatte er eben eine längere Pause zur Regeneration." Für Gretsch steht 2009 nicht nur die Straße im Blickpunkt des Interesses, auch die Bahn-WM in Polen ist ein Thema.

Der Geraer John Degenkolb, der dieses Jahr in Bad Blankenburg die zweite Etappe der Thüringen-Rundfahrt im Sprint gewann, bildet die optimale Ergänzung an der Seite von Patrick Gretsch. (Foto: Archiv) An seiner Seite bildet der erst 19 Jahre alte John Degenkolb die optimale Ergänzung. "Das hat 2008 hervorragend geklappt und soll auch im nächsten Jahr so sein", betont Gretsch mit Blick auf die letzte Etappe der Thüringen-Rundfahrt, als ihm der junge Geraer mit einer taktisch sauberen Leistung zum Gesamtsieg dieser schweren Rundfahrt verhalf. Das 1,80 m große Kraftpaket trumpfte zum ersten Mal bei der Thüringen-Rundfahrt auf, als er in Bad Blankenburg die zweite Etappe im Sprint gewann. "Das war natürlich ein toller Erfolg, der mir zusätzliche Kräfte verliehen hat", erinnert sich der Polizeimeisteranwärter, der seine bislang erfolgreichste Saison bei der Straßen-WM in Varese krönte, als er im U23-Rennen die Bronzemedaille eroberte.

Obwohl er damit in den Blickpunkt der Profis gerückt ist, will Degenkolb sich Schritt für Schritt zu einem echten Radprofi entwickeln. "Deshalb werde ich auch im kommenden Jahr noch definitiv für das Thüringer Energie Team fahren", betont der Radsportler, der wegen seiner Ausbildung zum Polizeimeister in Meiningen derzeit nur am Wochenende mit der Mannschaft trainieren kann.

An den Erwartungen will die Mannschaft keine Abstriche machen: "Wir setzen uns auch 2009 hohe Ziele", formuliert Jens Lang als Sportlicher Leiter klar. Die Wiederholung der Erfolge aber fordert niemand. "Wir machen keinen Druck. Ein Fahrer wie zum Beispiel John Degenkolb soll sich in Ruhe entwickeln", betont Manager Jörg Werner, der optimistisch ist: "2009 kann kommen."



Das Aufgebot 2009:
John Degenkolb, Patrick Gretsch, Marcel Barth, Karsten Heß, Florian Harbig, Philipp Klein, Lucas Schädlich, Maximilian May, Marcel Kittel, Sebastian May, Bastian Bürgel.

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19.11.2008 - www.tlz.de