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Elfter Mann.
Bahnspezialist Marcel Barth bleibt beim Thüringer Energie Team.
(02.01.2009 / OTZ Erfurt / Andreas Rabel)

Marcel Barth: geboren am 22.5.1986 in Gera, Radprofi beim Thüringer Energie Team. Sportliche Erfolge: Jugendmeister in der 2er-Mannschaft, Bahn-Vierer und Punktefahren 2002, Junioren-WM-Zweiter in der 2er Mannschaft 2003, Junioren-Weltmeister im Punktefahren 2004. Marcel Barth bleibt beim Thüringer Energie Team - als elfter Mann. Das in Erfurt ansässige Continental-Team sieht sich als Renngemeinschaft der U23-Klasse und der ist der Geraer entwachsen. Im Regelfall wechseln die über 23-Jährigen in ein Profiteam, das hatte auch Marcel Barth vor.
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) wollte ein Profiteam für die aufstrebenden Bahnfahrer ins Leben rufen. Doch dazu kam es nicht: mangels Sponsoren. "Ich wusste erst einmal nicht wohin", sagt Marcel Barth. Dankbar sei er, dass ihn sein altes Team wieder aufnahm. Die Rahmenbedingungen stimmen, jetzt will der gebürtige Geraer Leistung bringen. Das hat er auch schon in jungen Jahren getan. Junioren-Weltmeister 2004 in Los Angeles war er, ein hoffnungsvoller Radfahrer ist er immer noch.

Doch bald zwei Jahre musste Marcel Barth wegen eines Pfeifferschen Drüsenfiebers aussetzen - eine Leidenszeit. 2007 meldete er sich mit Platz zwei im Punktefahren bei den Deutschen Bahn-Titelkämpfen zurück. Für die Bahn-EM qualifizierte er sich, doch immer wieder bremsten ihn entzündete Mandeln. Im Oktober erfolgte die überfällige Operation. "Jetzt ist hoffentlich alles überstanden."

Marcel Barth ist umgezogen, wohnt jetzt in Erfurt im Haus der Athleten, unweit des Olympiastützpunktes. Und er hat bei der Landespolizei in Meiningen eine vierjährige Ausbildung angefangen, ist Polizeimeister-Anwärter. Sport und Beruf gehen zusammen.

Sein Trainer ist nach wie vor Jens Lang, der Sportliche Leiter des Energie Teams. "Ich hoffe, ich bekomme einige Rundfahrten, denn die brauche ich zum Formaufbau." Doch da setzt der Jungprofi als Kaderathlet auch auf den Verband. Der detaillierte Plan für die Trainingslager und Rundfahrten liegt aber nicht vor. Während seine Teamkameraden pausieren, strampelt er sich bereits wieder ab. "Als Bahnfahrer tickt die Uhr anders." Winterzeit ist Rennzeit. Der Sohn des früheren Friedesfahrers und Radprofis Thomas Barth erhielt Einladungen für die lukrativen Sechs-Tage-Rennen in Bremen und Berlin. Die Sixdays sind wichtig, zum einen um sich in der Szene einen Namen zu machen, zum anderen um Geld zu verdienen. "In erster Linie will ich Leistung zeigen, dann kann man auch mal Mäzchen machen, mit dem Publikum spielen." Nur den Kasper geben, bringe nichts. Die Sixdays kommen seinem Naturell entgegen. "Ich bin ein Nachtmensch." Gegen 22 Uhr werden die Fahrer präsentiert, bis 3 Uhr in der Frühe wechseln sich Runden- und Rekordjagden ab. Die Runden im Berliner Velodrom sollen aber auch helfen, sich Renn- und Tempohärte zu erarbeiten. Am 16. Januar steht in Frankfurt/Oder ein Sichtungsrennen auf dem Programm. Danach weiß Marcel Barth, ob er bei den Bahn-Weltmeisterschaften im März in Pruskow (Polen) dabei ist. Punktefahren, Madison und Sratch sind seine Disziplinen. Marcel Barth will mehr als der elfte Mann sein.


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03.01.2009 - www.otz.de