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Radeln für die Radrennbahn.
Geraer Vereine und Politiker solidarisieren sich mit Radsportprojekt.
(04.06.2009 / OTZ Gera / Sebastian Helbing)

Sicherheit geht vor: Gitta Zschach (AfG) lässt sich für die Runde auf der Radrennbahn präparieren. (Foto: OTZ/Helbing) Die Geraer Vereine haben sich gestern solidarisch mit dem Radsportstandort Gera gezeigt.

Der Himmel über der Radrennbahn in Debschwitz ist zugezogen. Nicht ein bisschen blinzelt die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Es passt zur Stimmung auf der Bahn. Denn mit ihr steht und fällt die Radsporthochburg Gera.

Das Thema ist zu ernst, um freudig zu lachen. Das weiß auch Wolfgang Reichert. Der Präsident des SSV Gera steht am Rand und schaut zu, wie sich die Kleinen im Wettstreit messen. Der Bahncup an diesem Mittwoch Nachmittag ist für sein eigentliches Ansinnen nur das Rahmenprogramm.

Seit Jahren kämpfen die Radsportler um neue Trainingsbedingungen. "Für die Vereine rund um den Hofwiesenpark ist in der Vergangenheit viel gemacht worden", tönt es aus den Lautsprechern. "Sie haben nach und nach auch andernorts gute Bedingungen erhalten." Nur der traditionsreiche Radsport hinke hinterher. Für eine neue Radrennbahn fehlt gänzlich das Geld, für eine Trainingshalle mit einer 180 Meter langen Bahn sind 3,3 Millionen Euro nötig - und Fördermittel vom Land. Im Haushalt der Stadt ist indes der Eigenanteil eingestellt, sagt Margit Jung von den Linken.

Gerald Mortag moderiert an diesem Tag den Bahncup, während Politiker aller Parteien an der Bande stehen und zuschauen. Der einstige Weltmeister hatte Tage zuvor schon einen flammenden Appell an den Stadtsportbund gerichtet, den Radsport in der Prioritätenliste ganz nach oben zu setzen.

Er hatte dabei auch die Politiker eingeladen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Birgit Diezel (CDU), die stellvertretende Ministerpräsidentin, hatte frühzeitig ihr Kommen wegen anderer Verpflichtungen abgesagt. Stattdessen sind die Stadtratskandidaten erschienen. "Mir ist versprochen worden, dass ich mal auf der Bahn fahren darf", meint etwa Grünen-Kandidat Eugen Weber. Und schon steht das Fahrrad bereit. Kartonweise schleppt der Radsport-Nachwuchs Helme an. Für Weber ist wie für Gitta Zschach von der Wählervereinigung Arbeit für Gera (AfG) oder CDU-Politiker Karsten Blau und Kerstin Thiel (AfG) der Passende schnell gefunden. Während die Vier in die Pedale treten, schaut sich Jung das Treiben nur von Weitem an. "Ich würde nur auf ihrer Stange mitfahren, Herr Kepke", sagt sie.

Schwimmtrainer Jürgen Kepke war es, der die Solidaritätsaktion für die Radsportler ins Leben gerufen hatte. Ich sehe keine Chance, für das Projekt aus dem Landeshaushalt Mittel abzuzweigen.


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05.06.2009 - www.otz.de