8. Verbandstag des Thüringer Radsport-Verbandes e.V.
Thüringer Radsport Nummer Eins in den Sommersportarten
Viel Lob für SSV Gera 1990 e.V. und
Zuversicht in Sachen Geraer Radrennbahn

Bad Blankenburg, 13. März 2004.

Das Präsidium des TRV: Nico Kleinert (Geschäftsführer), Dietmar Scheibe (Vizepräsident Sportbetrieb), Ralf Ulitzsch (Vizepräsident Leistungssport), Brigitte Freytag (Schatzmeister), Jürgen Beese (Präsident), Uwe Jahn (Vizepräsident Verbandsleben). (v.l.) Es bleibt eine unwiderrufliche Tatsache, Thüringen als Land des Sportes wird maßgeblich geprägt durch den Radsport. Rolf Beilschmidt, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Thüringen, sprach auf dem 8. Verbandstag des Thüringer Radsport-Verbandes e.V. in der Landessportschule Thüringen in Bad Blankenburg von einer besorgniserregenden Entwicklung in den Sommersportarten. Doch weder der sichtbar werdende Mitgliederschwund wie auch Defizite in den sich zeigenden Leistungen, und das mit Blick auf Olympia 2004, lassen sich derzeit auf den Radsport übertragen. So fiel auch die Bilanz, die TRV-Präsident Jürgen Beese für die Saison 2003 zog, wie schon in den Vorjahren beachtlich aus. Insgesamt wurden bei nationalen und internationalen Wettbewerben 82 Medaillen erkämpft, darunter fiel der Löwenanteil erwartungsgemäß wieder dem Rennsport zu. Namen wie René Wolf, Markus Fothen, Sebastian Döhrer, Dominik Harzheim (alle Erfurt), Marcel Barth, Sascha Damrow, Madeleine Sandig (alle Gera) oder im Radball Mike Schröder und Rico Rademann (Ehrenberg) sind nur einige wenige, die für die sportliche Qualität des Thüringer Radsports national und international stehen. Gegenüber 2003 konnten 124 neue Mitglieder im TRV registriert werden. Damit zählt der Landesverband 1800 Mitglieder, die in 79 Vereinen organisiert sind, darunter mit gültiger Lizenz 350 Kinder und 280 Jugendliche, Männer und Frauen.
Dr. Frank Michael Pietzsch, 1. Vorsitzender des Vereins "Thüringen-Rundfahrt" e.V. verwies in seiner Grußbotschaft ebenfalls auf die Erfolge, die den Radsport durch den Deutschen Sportbund zur Schwerpunktsportart für Thüringen werden ließ. Diese hervorragenden Leistungen wie auch die Traditionen, so Pietzsch, würde es nicht geben, wenn der Radsport sich nicht auf eine so breite ehrenamtliche Basis wie auf die zahlreichen Sponsoren stützen könnte. Kritikern der Internationalen Thüringer Rundfahrt der Frauen erteilte Pietzsch eine energische Absage und meinte, die Frauenrundfahrt, als höchstrangige Rundfahrt in Europa, darf nicht zur Disposition stehen. Jürgen Beese verwies in seinem Bericht speziell auf das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder und der Eltern, was beispielgebend für den TRV sei.
Nach der Entscheidung für den Bau der Radrennbahn in Erfurt forderte auch Pietzsch nach einer Lösung für das Geraer Zementoval. Auch TRV-Präsident Beese sprach sich für den Bau der Radrennbahn in Gera aus, als wichtiges Element zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Fortführung der Leistungs- und Stützpunktarbeit in Thüringen, ohne die der Radsport nicht dort stehen würde, wo er derzeit steht. Allerdings gab er einem zeitlich parallelen Bau beider Radrennbahnen keine Chance, da die benötigten Fördermittel dafür nicht bereitstehen, stellte aber Unterstützung in Aussicht, bei der Suche nach neuen Finanzierungswegen. Gleichzeitig machte er aber deutlich, dass beide Investitionen nötig sind, allerdings in vernünftigen Planungszeiten.
Nicht ganz unberücksichtigt auf dem Verbandstag blieben die Ereignisse der WM 2003 in Stuttgart. "Die Karre steckt etwas im Dreck", so Beilschmidt, der sich dennoch zuversichtlich zeigt, dass die Fäden zwischen TRV und BDR nicht ganz zerreißen. Der Dialog sei wichtig, so Beilschmidt, auch mit Blick auf kommende Sportlergenerationen. Warnend auch die Worte von Gerald Mortag, Stützpunktleiter und Trainer beim SSV Gera 1990 e.V., der im anscheinend gegenwärtig gefahrenen Konfrontationskurs seitens des TRV gegen den BDR weitere negative Folgen für den gesamten Thüringer Radsport befürchtet. "Der BDR ist nicht Mitglied im TRV, sondern der TRV ist Mitglied im BDR, das sollten wir nicht vergessen", gibt Mortag zu bedenken und weiter: "Wir tragen Verantwortung für die uns anvertrauten Sportlerinnen und Sportler und sollten das bisher erreichte nicht leichtfertig aufs Spiel setzen."
Jürgen Beese (Gotha/Waltershausen), der seit 2000 als Präsident den TRV erfolgreich führt, wurde einstimmig auch für weitere zwei Jahre in seinem Ehrenamt bestätigt. Weiterhin gehören dem Präsidium an: Uwe Jahn (Vizepräsident Verbandsleben/Greiz), Dietmar Scheibe (Vizepräsident Sportbetrieb/Meiningen), Ralf Ulitzsch (Vizepräsident Leistungssport/Gera), Brigitte Freytag (Schatzmeisterin/Suhl), Nico Kleinert (Geschäftsführer/Gotha/Waltershausen). Dem Hauptausschuss gehören an: Reinhard Schulze (Pressewart/Gera), Franziska Rippin (Frauen- und Mädelwartin/Altenburg), Stefan Hauspurg (Jugendwart/Elxleben), Dr. Kerstin Knoch (FW Rennsport/Gera), Bernd Freytag (FW Mountainbike/Suhl), Angelika Scholz (FW Radball/Langenwolschendorf), Peter Hofmann (FW Kunstradfahren/Lauscha), Helmut Jung (FW Breitensport/Eisenach), Rüdiger Strosche (Kampfrichterobmann/Jena). Kassenprüfer: Peter Krüger (Erfurt), Rainer Gehrt (Hildburghausen), Brigitte Oheim (Gera).
(Reinhard Schulze/Gera/13.03.2004)

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16.03.2004 - www.ssv-gera.de