Eine Sponsorenleistung der besonderen Art machte Bernd Herrmann, Inhaber des Unternehmens Nutzfahrzeuge Bernd Herrmann in der Geraer Reichsstraße. Erstmalig fand im bulgarischen Dobritch der Nutzfahrzeuge-Herrmann-Cup statt, ein Radsportevent, bei dem auch mit Christoph Mai, Danilo Kupfernagel und Florian Harbig drei Jugendfahrer vom SSV Gera 1990 am Start waren und gemeinsam mit ihren Radsportkameraden vom Radsportclub Dobritch gegen neun weitere Teams mit je drei Aktiven bei zwei Wettbewerben um Sieg und Platz fuhren. Vor Ort betreut wurde das Geraer SSV-Trio von Bernd Herrmann, Mike Reuter und Mirko Misterek, die mit ihren bulgarischen Kollegen Borislav Asenov und dem Sechstplatzierten auf der Bahn bei den Olympischen Spiele von Moskau 1980, Dimo Dimitrov problemlos zurecht kamen. Und damit beim Training auch alles genau abläuft, gab es regelmäßigen Handy-Kontakt mit dem Heimtrainer Andreas Wartenberg.

Beim 86 km Straßenrennen ging es, nach erfolgtem scharfen Start, von Beginn an gleich voll zur Sache. Bis zur Wende nach 43 km das Tempo schon hochgehalten, wurde dann noch mal zugelegt. Die drei Sprintwertungen machten die Bulgaren unter sich aus, denen auch so mancher Ausreisversuch gelang, bis dann Florian Harbig, als jüngster Starter, einen Vorsprung bis zu 1:10 min herausfahren konnte. Ca. 1000 m vor dem Ziel wurde er aber vom späteren Sieger Nessebar überholt, der dann mit 21 sec vor Harbig über den Zielstrich ging. Den Spurt aus dem Verfolgerfeld, und damit Platz drei, ging an Christoph Mai.

Beim 62 km langen Kriterium auf einer 2,2 km langen Runde mit engen Kurven und einem leichten Berg, wurde dann auf Zeit gefahren. Bereits nach fünf Runden konnte sich Christoph Mai mit einem weiteren Fahrer vom Feld absetzten. Seine Vereinskameraden verhinderten mit Unterstützung der Fahrer vom Radfahrclub Dobritch, dass die Verfolger aufschließen konnten, so dass Christoph Mai mit vier Minuten Vorsprung über den Zielstrich ging. Rang drei ging an Florian Harbig, der als Jüngster zum Publikumsliebling wurde. So unkonventionell wie die Radsportwettbewerbe durchgeführt wurden, so genau wurde auf die Einhaltung des Reglements durch die Schiedsrichter vom Bulgarischen Radsport-Verband geachtet. Von den 1.400 Euro Preisgeldern gingen über 900 Euro an das Team Gera-Dobritch.

Die Geraer Nachwuchsradsportler nutzten ihren Bulgarienaufenthalt zu Trainingszwecken und um Land und Leute besser kennenzulernen. Für 2005 ist die Zweitauflage des Nutzfahrzeuge-Hermann-Cup geplant. Neben den zwei Etappen soll es dann ein 5 km Bergzeitfahren sowie ein 10 km Einzelzeitfahren geben.

23 Stunden Fahrzeit und über 2050 km, die Anstrengungen hatten sich gelohnt. Im kommenden Jahr wollen sie wieder mit dabei sein. Neben den zwei Radrennen lagen nach ihrer Ankunft in Gera neun Trainingstage mit einem Tag Ruhepause hinter ihnen. Angetan von den Leistungen der Geraer, die sich als Jugendfahrer im Feld der Junioren bewährten, und ihren Erfolgen hierzulande, die sich auch bei den bulgarischen Trainern herumgesprochen haben, wollen diese nun von der Geraer Trainingsmethodik profitieren und hoffen dabei auf die Unterstützung des Geraer SSV-Trainers Andreas Wartenberg.

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06.07.2004 - www.ssv-gera.de