Tour de France 2007 London, 07.07.2007
Im Tour Tagebuch von Enrico Poitschke geblättert.
Prolog nur als Vorgeschmack - Ab morgen heißt es nur noch arbeiten.


Enrico Poitschke 15.24 Uhr. Startfreigabe für Enrico Poitschke und nach genau 10 Minuten rollte er über den Zielstrich. "Es war schon beeindruckend unter einer so radsportbegeisterten Kulisse zu fahren. Uns wurde gesagt, dass es gut eine Million Menschen waren, die die 7,9 km lange Prologstrecke säumten", berichtet mit spürbarer Begeisterung Enrico unmittelbar nach seiner Zielankunft.
7.30 Uhr stieg er aus den Federn und von 9 bis 10 Uhr war für ihn ein leichtes Training angesagt. 11 Uhr ging es dann vom Hotel aus in die City von London, wo das Team nach 1,5 Stunden Fahrzeit ankam. Ab 13 Uhr war die Strecke zum Training freigegeben. "Ich habe dreimal den Kurs abgefahren. Es folgten später noch zweimal fünf Minuten auf der Rolle und ca. zehn Minuten vorher war ich am Start", schildert er den Tagesablauf, den er dennoch als sehr stressig empfand. Dabei ging es für ihn beim Prolog noch um nichts. Seine Aufgabe im Dienst des Teams wird erst auf der 1.Etappe von London nach Canterbury über 203 km gefragt sein. Auf dem Weg von der Tower Bridge zur Bischofsstadt Canterbury steht eine Flachetappe an, wie sie für die erste Woche einer Tour typisch ist. Dabei müssen drei Bergwertungen der vierten Kategorie genommen werden. Dabei werden die Sprinterteams kam daran zu hindern sein, eine Massenankunft zu organisieren. "Da muss ich mindestens 110 Prozent geben. Heute reichten erst einmal einhundert. Unser Ziel ist es, schon auf der 1.Etappe unseren Kapitän Erik Zabel in eine gute Ausgangsposition für die Sprintwertungen zu bringen. Es kommt viel Arbeit auf mich zu. Da heißt es, sich von Beginn an zu konzentrieren. Ich habe mit aufzupassen, dass nicht so große Gruppen wegfahren und wenn doch, und keiner von uns dabei ist, sie wieder mit zurückzuholen", beschreibt er seine Teamarbeit für den morgigen Tag.
Es ist 21 Uhr. Jetzt ist erst einmal Abendessen angesagt. Gegen 23 Uhr heißt es dann, Licht aus und schlafen. Dazwischen wird es noch so manches Gespräch zwischen ihm und seinem Zimmerkameraden Erik Zabel geben, damit am zweiten Tag der Tour alles optimal für MILRAM läuft.

Ein Nachtrag von Enrico: "Ich war am Morgen noch ganz in den Bann der Präsentation vom Vortag gezogen. Vor rund 20000 begeisterten Zuschauern wurde die Tour mit einem Defilee der 189 teilnehmenden Fahrer aus 21 Profiteams entlang der Prachtstraße Whitehall und vorbei am Regierungssitz von Premierminister Gordon Brown in der Downing Street eröffnet. Erst hier begriff ich richtig: Ich darf mit den Besten der Welt mitfahren."   (rs)

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07.07.2007 - www.ssv-gera.de