Tour de France 2007 Compiègne, 10.07.2007
Im Tour Tagebuch von Enrico Poitschke geblättert.
Nach 615,9 km – Noch ist alles o.k.
Erster Ausreißversuch von Enrico endete mit Radschaden.


Enrico Poitschke "So knapp dran, und doch verloren" zeigt sich Enrico nach dem Zieleinlauf in Compiègne doch etwas enttäuscht mit dem zweiten Platz seines Mannschaftskapitäns Erik Zabel. "Ich denke, im Team haben wir unsere Sache gut gemacht. Nach ca. acht Kilometern ging die erste große Gruppe, der ich mich anschloss. Hatte dann aber Schaden, musste mein Hinterrad wechseln und da war das Hauptfeld schon wieder ran. Bis ich wieder voll im Tritt war, hatten sich zwei Fahrer abgesetzt. Vom Feld beobachtet, gab es keine Veranlassung ihnen nachzustellen. Bei einem Vorsprung von zehn bis elf Minuten, kam auf etwa 20 Kilometern Bewegung ins Feld, wobei sich der Abstand zu den beiden Ausreißern auf sieben bis acht Minuten reduzierte. Wir sahen in ihnen keine Gefahr und das Team mit dem Fahrer in Gelb keine Veranlassung Tempo zu machen, um dabei sinnlos Kräfte zu vergeuden", resümiert Enrico Poitschke das Rennverhalten.

Und in der Tat. Für den Zuschauer erschien der Rennverlauf als eine Art "Bummelfahrt". Die vorgegebene Zeit für die Zielankunft wurde um etwas mehr als eine Stunde überschritten. Der Tagessieger Fabian Cancellara vom Team CSC fuhr ein Stundenmittel von rund 35,8 Kilometern, ein Wert, der bei schwierigen Bergetappen üblich ist. Erst 25 Kilometer vor dem Ziel in Compiègne nahm das Peloton so richtig Fahrt auf. "Erik war in einer guten Ausgangsposition. Seine Beine, nicht wie am Vortag fest und langsam, hätte er es fast geschafft", kam dann doch langsam Freude bei dem Geraer auf.

20.45 Uhr. Es wird noch eine lange Nacht. Nach der Ankunft im Hotel erst einmal eine kleine Stärkung, dann Massage und noch einmal zurück zum Büfett. 7.30 Uhr ging es heute aus den Federn und um 9 Uhr fuhr der Bus zum Start in Waregem. Die ersten 615,9 von den insgesamt 3569,9 Kilometern liegen hinter Enrico. "Noch ist alles o.k., ich fühle mich gut, wobei ja die harten Etappen noch vor mir liegen", beschreibt der Tour-Debütant seinen derzeitigen Zustand. Es wird wieder ein langer Tag, denn vor Mitternacht wird er kaum mit seinem Zimmerkameraden Erik Zabel zur Ruhe kommen.

Am Dienstag die 4. Etappe von Villers-Cotterets-Joigny über 193 km. Es geht in Richtung Süden. Vier Bergwertungen der vierten Kategorie und die drei Zwischensprints versprechen für den Rennverlauf etwas mehr Spannung als in den drei Tagen zuvor. "Mein heutiger Versuch, in einer Gruppe mitzufahren, ist fehlgeschlagen. Morgen will ich es erneut versuchen. Vor dem Ziel dann für Erik arbeiten", gibt sich Enrico selbst die Marschrichtung.   (rs)

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10.07.2007 - www.ssv-gera.de