Tour de France 2007 Joigny, 11.07.2007
Im Tour Tagebuch von Enrico Poitschke geblättert.
Doch es kam wieder einmal ganz anders.


Enrico Poitschke "Es war ein ruhiger Morgen. Gegen 8.30 Uhr ging es aus den Federn und zum Frühstück. Bis zur Abfahrt um 11 Uhr: Blättern im Tour-Journal, um sich die Strecke noch einmal zu vergegenwärtigen, die Startnummer ans Trikot heften, vom Bett aus etwas Fernsehen schauen. Nur keine Hektik aufkommen lassen. 30 Minuten vor Abfahrt wird der Koffer abgeholt, was bleibt, ist eine kleine Tasche mit dem Notwendigsten, was man so vor dem Start und unmittelbar nach der Ankunft im Ziel braucht", erzählt Enrico Poitschke, der heute eigentlich mit einer Gruppe mitfahren wollte.

Doch es kam, wie so oft im Leben, wieder einmal ganz anders. Enrico zum Rennverlauf: "Die Etappe langsam angegangen, gab es mehrere kleinere Attacken, bei denen sich fünf Fahrer absetzen konnten, darunter von uns Christian Knees. Ich hatte darauf spekuliert, dass das Feld nachsetzt, um sie wieder einzuholen. Aber man ließ sie ziehen und erst etwa sieben Kilometer vor dem Ziel in Joigny wurden sie gestellt. Ich war es nicht, aber wichtiger, dass einer von uns dabei war. Zum Schluss wurde das Rennen wahnsinnig schnell. Der Zielspurt auf einer relativ breiten Straße, das Ziel abfällig und Rückenwind, ließen eine Geschwindigkeit von über 70 km/h zu. Ich denke, der vierte Platz von Erik war so o.k. Bei so einer Zielankunft gehört eben auch etwas Glück dazu. Er wird schon zufrieden sein. Die Strecke selbst war sehr wellig und wir mussten mit dem Wind kämpfen. Nicht unbedingt so mein Ding."

Morgen folgt die 5.Etappe von Chablis nach Autun, quer durchs Burggund, über 183 Kilometer. Das Gelände wird etwas anspruchsvoller. Ein ständiges Auf und Ab im Morvan bietet Schwierigkeiten für nicht weniger als acht Bergwertungen, davon in Haut-Folin eine der zweiten Kategorie. Hinzu kommen drei Sprintwertungen. Der Verlauf steht nicht unbedingt für einen Massensprint. "Bei Kilometer 135 folgt eine Bergwertung der zweiten Kategorie. Die durchschnittliche Steigung von 3,7 Prozent erstreckt sich auf einer Länge von 12,9 Kilometern. Schon 174 Kilometer vor dem Ziel gilt es, einen Berg der dritten Kategorie zu bezwingen. Er ist 3,4 Kilometer lang mit einer durchschnittlichen Steigung von 5,4 Prozent. Möglicherweise wird es nicht der Tag für die Sprinter sein, denn die Strecke selbst ist ja sehr hüglig, was auf die Sprinter eher ermüdend wirkt. Chancen haben hier eher die Ausreißer", so sieht der Geraer die morgige Etappe.

Autun war schon einmal Zielort einer Tour-de-France-Etappe. Damals allerdings hatten die Fahrer gerade die Alpen verlassen und steuerten das Endziel in Paris an. Der Schwede Magnus Backstedt gewann damals die Etappe im Sprint aus einer Fluchtgruppe heraus.   (rs)

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11.07.2007 - www.ssv-gera.de