Tour de France 2007 Autun, 12.07.2007
Im Tour Tagebuch von Enrico Poitschke geblättert.
Erik Zabel im grünen Sprinttrikot – Vor Alpen-Etappe noch nicht am Limit angelangt.


Enrico Poitschke Abgespannt nach der Etappe, die alles andere war als eine Erholung, und einem über 70 Kilometer Transfer vom Zielort Autun zum Hotel, konnte Enrico gegen 19 Uhr sein Quartier beziehen. Das ständige Auf und Ab auf den 182,5 Kilometern, der Kampf gegen den Wind, das hohe Tempo und dann noch der Raddefekt von Erik Zabel, ließen für den Geraer die Etappe noch etwas schwerer werden, als sie schon war. Dabei gab es ja Freude im Team Milram, denn Erik Zabel fuhr trotz des Pechs ins grüne Trikot des besten Sprinters. "Die Freude bei uns war schon groß, doch ans Feiern denkt da noch keiner. Ich habe ihm, wie alle aus dem Team, gratuliert. Im Moment denkt im Team keiner daran, ob Erik am 29.Juli von Paris aus, das grüne Trikot mit nach Hause nehmen kann", meinte Enrico.

Ca. 32 Kilometer vor dem Ziel schien das grüne Trikot für den Milram-Kapitän in weite Ferne zu rücken. Durch den Defekt zurückgeworfen, war nun das Team gefragt. "Es bedurfte keiner großen Worte. Wir wussten, jetzt heißt es ranklotzen, alles geben, alles für Erik. Dabei ging es ja nicht nur darum, ihn wieder ans Feld heranzufahren. Er muss sich ja dann nach vorn durchsetzen. Er hat es allen wieder einmal gezeigt. Mit 37 gehört man eben längst noch nicht zum alten Eisen", freute sich der wahrscheinlich älteste Tour-Debütant in der Geschichte dieses Klassikers.

Ob er mit dem 'noch nicht zum alten Eisen gehörend' auch sich meinte? "Noch bin ich gut drauf. Habe alles gut weggesteckt und gehe erholt jeden Tag wieder neu ins Rennen. Allerdings liegen die großen Härten noch vor mir. Morgen geht’s an die Alpen heran, dann wird es wirklich hart", schaut Enrico Poitschke nach vorn.

Vorerst ist er gut über die Berge gekommen. Widererwartend war das Tempo auf der gesamten Etappe sehr hoch. "Da auf Dauer mithalten, dass tut dann schon mal weh. Aber noch bin ich nicht an meinem Limit angelangt", zeigt er sich optimistisch.

Knapp 200 Kilometer ist die morgige 6.Etappe von Semur-en-Auxois nach Bourg-en-Bresse lang, bestückt mit zwei Bergwertungen der vierten Kategorie und drei Sprintwertungen. Noch einmal bleibt das Profil im Maconnais etwas ruhig.   (rs)

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13.07.2007 - www.ssv-gera.de