Tour de France 2007 Le Grand-Bornand, 14.07.2007
Im Tour Tagebuch von Enrico Poitschke geblättert.
Kraft sparen und ins Ziel kommen.


Enrico Poitschke Heute war die erste von drei Alpenetappen. Nach 197,5 km ging der 24-jährige Youngster von T-Mobile und Tour-Debütant Linus Gerdemann in Le Grand-Bornand über den Zielstrich. "Eine starke Leistung von Gerdemann. Da muss man schon etwas drauf haben, wenn man im Alleingang den Col de la Colombiere mit einer Steigung von 16 km bei 6,7 Prozent fast problemlos hinauffährt. Hut ab", so Enrico Poitschke anerkennend, der aber davon ausgeht, dass dieser das gelbe Trikot des Führenden nach der morgigen schweren Etappe wieder abgeben muss.

14.Juli – französischer Nationalfeiertag. "Anfangs schien es, als wollten alle schnell die Tour hinter sich bringen. Bei Kilometer 35, der ersten Bergwertung, dann der Ausreißversuch. Die Spitze teilt sich in drei große Gruppe. Bei so einem Profil war da schon die Entscheidung gefallen. Für mich und unser Team bedeutete das, Kraft sparen und ins Ziel kommen. Da kann man von hinten aus nicht mehr viel tun. Wichtig ist aber, bei der Zielankunft in der Karenzzeit zu bleiben", beschreibt der Geraer den Etappenverlauf.

Für Enricos und seine Teamkameraden heißt es, vorerst einmal nur mitfahren. "Wir haben keinen im Team, der wirklich in die Entscheidung bei den Bergetappen bei den Zielankünften eingreifen kann", stellt Enrico klar. So wird das Team Milram auch auf der morgigen, 8.Etappe von La Grand-Bornand nach Tignes über 165 km nicht im Zentrum der Tour-Berichterstattung stehen. Die zweite Alpen-Etappe ist zwar etwas kürzer, dafür aber umso "giftiger". Nicht weniger als 70 km Anstieg mit sechs Bergwertungen erwartet die Fahrer. Insbesondere der Schlussanstieg bei Kilometer 163 zum 2068 Meter hoch gelegenen Wintersportort Le Lac wird den Profis alles abverlangen. Auch der Cormet de Roseland (1967 m – 19,9 km bei 6 % mittlerer Steigung) und der Montee d’ Huteville (1639 m – 15,3 km bei 4,7 % mittlerer Steigung) sind Berge der ersten Kategorie. "Das bedeutet, wieder ans volle Limit zu gehen. Aber nicht umsonst bezeichnet man die Tour de France als das härteste Radrennen der Welt. Von Flachstücken werden wir morgen nichts merken. Doch auch die Alpen werde ich, werden wir, hinter uns bringen", motiviert sich der bald 38-jährige.   (rs)

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14.07.2007 - www.ssv-gera.de