Tour de France 2007 Val d’Isére, 16.07.2007
Im Tour Tagebuch von Enrico Poitschke geblättert.
Ruhetag, aber fit? Nicht wirklich!


Enrico Poitschke Den Ruhetag wollte sich das Team Milram nicht verderben, dennoch führte die zweistündige Trainingseinheit zu einem der beiden Riesen auf der morgigen Etappe von Val d’Isére nach Briancon über 159,9 km. Der Col d’Iseran ist mit 2770 m Höhe der höchste Alpenpass, auf den eine asphaltierte Straße hinaufführt. "Es wird viel davon abhängen, mit welchem Tempo das Peloton diese Etappe angeht. Das Problem wird sein, dass die Steigung sozusagen aus dem Kaltstart genommen werden muss. Möglicherweise fällt hier schon eine der Vorentscheidungen, es sei denn, man kann auf den Abfahrten, die allerdings äußert gefährlich sind, wieder etwas gutmachen", spricht sich Enrico Mut zu, den er, wie auch alle anderen, gut brauchen kann, denn bei Kilometer 99 folgt ein erneuter Anstieg (1566 m) der ersten Kategorie und nach Kilometer 122 dann der zweite Riese (2645 m).

Gegen 8.30 Uhr ging es heute aus den Federn. Was dann folgte, war ein ausgiebiges Frühstück. Von 10.30 bis 12.30 Uhr war dann ein lockeres Training angesetzt und ab 13.30 Uhr konnte Enrico sich beim Mittagessen stärken. Es folgten einige Pressetermine. 16 Uhr dann Massage mit anschließender Ruhephase und gegen 19.30 Abendbrot.

Und ob man nach einem Ruhetag wieder wirklich fit ist, dazu Enrico: "Fit, nicht wirklich. Meine Beine tun schon noch weh. Natürlich ist es anders, als wenn man eine Etappe hinter sich hat. Aber nach Prolog und acht Etappen und noch nicht einmal ganz der Hälfte der zu fahrenden Kilometer mit zwei harten Etappen durch die Alpen, da reicht ein Tag nicht aus, um wieder frisch zu sein. Ich werde ja sehen, wenn ich morgen ins Ziel kommen, wie gut oder auch nicht, mir dieser Ruhetag getan hat."

Nicht spurlos vorbei an Enrico ging auch der Unfall von Patrick Sinkewitz, der vier Jahre für den SSV Gera 1990 im TEAG Team Köstritzer gefahren ist. "Wir haben ihn liegen sehen, als wir vorbei gerollt sind. Es war schon krass. Da bleibt man nicht teilnahmslos. Ich hoffe nur, dass Patrik alles gut übersteht. So schnell kann es gehen und der Traum von der Tour de France ist ausgeträumt. So groß der Wunsch eines Radprofis auch ist, einmal die Tour zu fahren, hier sieht man wieder einmal, dass es im Leben Wichtigeres gibt als Radsport", so der Geraer Milram-Profi.   (rs)

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16.07.2007 - www.ssv-gera.de