Tour de France 2007 Briancon, 17.07.2007
Im Tour Tagebuch von Enrico Poitschke geblättert.
Äußerst schwer aber fast problemlos über die Berge.


Enrico Poitschke Es war eine der härtesten Etappen, die das Peloton von Val d’Isére bis nach Briancon über 159,5 km heute hinter sich bringen musste. Ziemlich groß der Respekt vor den gewaltigen Bergen auf der "Königsetappe" in den Alpen, die so manchem Fahrer vor dem Start Bauchschmerzen bereitet hat. Nicht anders erging es vor dem Startschuss in Val d’Isére Enrico Poitschke. Doch dann schien alles ganz anders zu kommen. Hier Enrico’s Rennbericht:

"Schwer war die Etappe schon, doch ich bin erstaunlich gut über die Berge gekommen, um nicht zu sagen, problemlos. An den ersten Berg, den Col de I’Iseran bei Kilometer 15 bin ich im Feld rangerollt. Es blieb auch relativ ruhig, zumindestens die ersten sieben Kilometer. Erfolglos blieben die dann gefahrenen Attacken, dafür hatte schon Rabobank gesorgt. Auch mein Respekt vor der Etappe war groß und auch ich hatte sozusagen Bauschmerzen, die sich aber dann bald legten. Da wir mit dem Kampf um die Führung nichts zu tun haben, konnten wir uns heute etwas zurückhalten. Wir wollten auch Kraft sparen für die morgige Etappe, um Erik Zabel im Kampf um das grüne Trikot weiter nach vorn zu bringen. Gut war, dass es heute nicht so warm war. Zwar schwankten die Temperaturen auch so zwischen 25 und 30 Grad, aber umso kühler war es auf den Bergen. Wärme ist nicht so mein Ding. Der Ruhetag hatte sich für mich ausgezahlt, auch wenn man merkt, dass man schon elf Tage Tour hinter sich hat. Doch bis nach Paris zum Champs-Élysées ist es noch weit und da will ich unbedingt ankommen."

Berge, abgesehen von vier kleinen Anstiegen, müssen auf der morgigen Etappe von Tallard nach Marseille über 229,5 km nicht bezwungen werden. Auf der zweitlängsten Tour-Etappe sind maßgeblich die Sprinter gefragt und damit Milram-Kapitän Erik Zabel und Co. besonders gefordert. "Bisher trennen Erik vom Träger des grünen Trikots, Tom Boonen, 13 Punkte. Es hängt vieles vom Rennverlauf ab und wie Erik die drei Bergetappen verkraftet hat. Die Etappe selbst ist sehr flach, es wird zu zahlreichen Ausreißversuchen kommen, da darf man den Anschluss nicht verlieren. Wobei ich davon ausgehe, dass die Gesamtwertungsfahrer mehr ein Auge auf ihre unmittelbaren Verfolger haben werden, das könnte den Sprintern zu gute kommen. Ich hoffe, dass gilt auch für Erik. Wir als Team werden dafür alles tun", blickt Enrico auf die morgige, klassische Ausreißertappe aus den Alpen hinaus in Richtung Mittelmeer.

Als unangenehm empfindet Enrico den morgigen Transfer vom Hotel zum Start nach Tallard. "Ca. 90 km im Bus, ich kann mir vor einer so langen Etappe etwas Angenehmeres vorstellen. Da heißt es nach dem Aussteigen, Beine lockern", so der Geraer, der beim Start auf erträgliche Temperaturen hofft.   (rs)

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17.07.2007 - www.ssv-gera.de