Tour de France 2007 Gourette-Col d’Aubisque, 25.07.2007
Im Tour Tagebuch von Enrico Poitschke geblättert.
Kräfte sparen für die noch verbleibenden 601 Kilometer.


Enrico Poitschke Die letzte Fahrt durch die Pyrenäen bot den noch 150 verbliebenen Fahrern ein Profil von fünf Anstiegen. Das Ziel lag nach einer 17 Kilometer langen Steigung auf 1310 Meter Höhe auf dem Aubisque. Noch weiter dabei und gut in Tritt, Enrico Poitschke. "Die Strecke war lang und durchwachsen. Bei mir lief es überraschend gut. Bin problemlos über die Berge gekommen. Habe mich einer Gruppe von ca. 70 Fahrern angeschlossen und kam 41 Minuten nach dem Sieger ins Ziel", berichtet der Geraer, für den die langen Transfers zum Start und nach dem Ziel zum Hotel weit aus unangenehmer waren.

Vier Ausreißer, ausnahmslos Spanier, wurden von dem Mann in Gelb, Michael Rasmussen und Co. am Schlussanstieg gestellt, doch davon bekam Enrico nichts mit, der die letzte Pyrenäen-Etappe für problemlos hinter sich bringen wollte, um so Kräfte zu sparen für die noch verbliebenen 601 Kilometer.

Einen Tag nach dem Aus für den des Dopings überführten Alexander Winokurow und dem Ausstieg des Astana-Teams mit dem Wahlschweizer Andreas Klöden, verzögerten acht Teams, darunter die deutschen Mannschaften T-Mobile, Gerolsteiner und Milram demonstrativ den Start. "Wir wollten damit gegen Doping im Radsport und den Umgang der Gremien protestieren", rechtfertigt Enrico die Beteiligung des Teams Milram an diesem Protest.

Doch die Tour geht weiter. Und das ist gut so! "Die morgige Etappe von Pau nach Castelsarrasin über 188,5 km ist anfangs wellig, wird dann aber flach. Ich werde versuchen, in einer der vorderen Gruppen mitzufahren", so der Geraer Radprofi. Die Chancen stehen gut, denn die erste Etappe nach den Pyrenäen bietet mit ihrem sehr welligen Gelände vielen Rennfahrern, die bisher aus den unterschiedlichsten Gründen noch nicht zum Zuge kamen, die Möglichkeit zum Angreifen. Gefragt sind die Allrounder, denen die Berge nicht so liegen. Für sie könnten nur die Sprinter gefährlich werden. Was aber davon abhängt, ob sie nach den drei schweren Bergetappen schon wieder fit sind.

Bei Kilometer 44,5 und 146,5 stehen zwei Sprintwertungen auf dem Programm. Die sechs Anstiege der Kategorien drei und vier dürften keine besonderen Herausforderungen für die Fahrer sein. Was die Renner morgen brauchen, sind schnelle Beine und wer in der dritten Tour-Woche seinem Körper noch Reserven entlocken kann, der kann ganz vorn mit ankommen.

Wünschen wir Enrico, dass er es noch einmal nach vorn schafft. Einmal war er ja schon ganz weit vorn: auf Platz 12.   (rs)

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25.07.2007 - www.ssv-gera.de