Offizielle Seite zu "Paris-Brest-Paris" 2007 (englisch/französisch) Villaines-la-Juhel/Mortagne-au-Perche, 23.08.07, 13.20 Uhr
Im Tagebuch von Bernd Herrmann geblättert.

Nur etwas getrunken und kräftig durchgeatmet – zwei Etappen in einem Zug.


Beim Radrennen der Superlative von Paris nach Brest und zurück über 1225 km am Start, der Geraer Unternehmer Bernd Herrmann. Gegen 15 Uhr hofft Bernd den Kontrollpunkt Mortagne-au-Perche zu erreichen. Dann sind es noch gut 140 km bis Saint-Quentin-en-Yvelines, dem ersehnten Ziel nach 1225 km und fast 80 Stunden im Rennsattel. Und immer wieder Regen. Dabei versucht die Sonne, mit Unterstützung des Windes, mit ihren Strahlen die dichte Wolkendecke zu sprengen. Vor allem in den Nachstunden ein ewig währender Kampf der Fahrer gegen die Unterkühlung und Müdigkeit. Gern greift man da nach den Kaffeebechern, die von Passanten gereicht werden.
Gestern 17.02 Uhr den Kontrollpunkt Loudéac passiert, gönnte sich Bernd nur eine kurze Pause. Etwas essen und trinken, die körpereigenen Depots wieder aufgefüllt, ging es auch schon auf die 86 km Strecke nach Tinteniac. Dort um 21.06 Uhr angekommen, nur etwas getrunken und kräftig durchgeatmet, saß er auch schon wieder im Sattel und weiter ging es in das 55 km entfernte Fougeres, wo er 00:05 Uhr ankam und gleich weiter durchstartete bis nach Villaines-la-Juhel. Um 9.28 Uhr hatte er die knapp 55 km Strecke hinter sich. "Gleich zwei Etappen ist er durchgefahren. Ich denke, dass er sich da etwas zu viel zugemutet hat", zeigt sich sein Vater doch etwas besorgt um den Sohn. Langsam schwinden die Kräfte, der Schlafmangel hinterlässt mehr und mehr seine Spuren, das Gesäß schmerzt zunehmend, die Beine werden immer schwerer. Leichte Probleme hat Bernd mit dem Stuhlgang, wobei sein Vater hofft, dass es ihm bei seiner Ankunft in Mortagne-au-Perche besser gehen wird.

Das Trocknen der Schuhe macht Probleme.

Gegen 15 Uhr wird Bernd dort erwartet. Sein Vater hat bereits gegen 13 Uhr dort Quartier bezogen. Ca. 400 m entfernt vom Kontrollpunkt. Langweilig wird es ihm aber nicht. Für das etwas verspätete Mittagsmenü bestens gerüstet, muss sich Hans um das Trocknen der Bekleidung kümmern. Mit seinem Nachbarn zusammengetan, hat man zwischen den Wohnwagen und Stangen Leinen gespannt, um die Sachen zum Trocknen aufzuhängen. Im Moment kommen da die leichten Windböen und die Sonnenstrahlen zugute. Ansonsten bleibt nur das Trocknen im Wohnmobil. "Ich drehe die Heizung und das Gebläse voll auf. Durch das offene Dachfenster kann die Luft wenigstens etwas zirkulieren", weiß sich Bernds Vater zu helfen. Größere Probleme bereitet da das Trocknen der Schuhe. Da reicht es auch nicht aus, dass Bernd vorsichtshalber drei Paar mitgenommen hat.

Ungebrochen die Begeisterung - Unterwegs und zu Hause.

Weiterhin ungebrochen, die Begeisterung an der Strecke und das trotz Regen. Begeisterung aber auch zu Hause. "Mein Handy klingelt ständig. Ob Arbeitskollegen, Bekannte und Freunde, jeder will wissen, wie es Bernd geht. So ruft Bert Rühmann täglich an und von Teneriffa aus hält Mike Reuter ständigen Kontakt zu mir", freut sich Hans über das Interesse.
Ein Ende ist absehbar. In Mortagne-au-Perche angekommen, sind es dann noch gut 140 km bis zum Ziel. Ob Bernd diese Strecke in einem Zug nimmt, wird sich zeigen, wenn er nach 74 km im vorletzten Etappenziel Dreux angekommen ist. Bis jetzt hat er sich tapfer gehalten, dann wird er auch noch die letzten 66 km hinter sich bringen.   (rs)


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23.08.2007 - www.ssv-gera.de