Gera, 18.05.2007
Maxime des SSV-Radsports: Traditionen durch Erfolge auffrischen.
Am 26. Mai begehen Radsportfreunde das 50-jährige Jubiläum der Geraer Radrennbahn.


Die Geraer Radrennbahn im Frühjahr 2007 Jubiläen sollten eigentlich erfreuliche Ereignisse sein. Aber nur eigentlich, denn das 50-jährige Jubiläum der Geraer Radrennbahn, welches am 26. Mai 2007 begangen wird, löst angesichts des maroden Zustandes alles andere als Begeisterung aus. Dennoch sollte man sich die Stimmung nicht vermiesen lassen. "Es wird keine überschwengliche Feier geben. Dem Anlass und der Bedeutung der Radrennbahn für unseren Radsport entsprechend, werden wir diesem Ereignis einen würdigen Rahmen geben", so Gerald Mortag, der als erfolgreicher Bahnradsportler und mehrfacher Bahnweltmeister auf diesem Zementoval das Radsport-ABC erlernt hat.
Nur wenige Tage nachdem die X. Internationale Friedensfahrt in Warschau mit dem Mannschaftssieg der DDR endete, wurde am 26. Mai 1957 die Geraer Radrennbahn feierlich eingeweiht. Es war die dritte Radrennbahn in Gera. Bereits 1934 drehten die Radsportler an selbiger Stelle ihre Runden, damals auf einer 400 m Erdbahn. Im Verlauf des Krieges völlig zerstört, waren es die Radsportfreunde von UNION, später Einheit Gera, die eine 250 m Bahn mit Schlackebelag errichteten. Selbige wurde dann zwischen 1955 und 1957 zu einer Zementpiste ausgebaut. Heute hat sie eine Länge von 250 m, was inzwischen internationaler Standard ist, und eine Kurvenerhöhung von 38,5 Grad. Die Stadt unterstützte damals die in mehreren Tausend Stunden im Nationalen Aufbauwerk errichtete Trainings- und Wettkampfstätte mit mehr als 336000 Mark. Zusätzlich steuerte sie dann noch mehr als 300000 Mark für das Sozialgebäude mit Fahrerlager sowie für die Neuinstallierung einer Bahnbeleuchtung bei.
Archivbild: Neueröffnung der neu gebauten Geraer Radrennbahn am 26.05.1957 Noch heute erinnern sich viele daran, dass die Geraer Radrennbahn nicht nur eine Sport-, sondern auch Kulturstätte war. Alljährlich fanden auf der Radrennbahn die Sommerfilmtage und das Geraer Wald- und Dahlienfest statt. Viele der Kulturveranstaltungen waren mit einem Radrennen verbunden und der "Große Preis der Stadt Gera" im Dauerrennen hatte einen festen Platz während dieser Veranstaltungen.
"Traditionen sind gut und wir sollten auch daran festhalten. Wenn sie aber nicht immer wieder aufgefrischt, mit sportlichen Leistungen untersetzt werden, dann sind sie schnell nur noch Geschichte", so ein Fazit, gezogen auf dem 2. Geraer Radsportstammtisch am 9. Mai 2007 in Anwesenheit von Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm und Ehrenbürger und Rad-Olympiasieger von 1988, Olaf Ludwig.
Mit viel Engagement ist es dem Geraer Radsport auch in den vergangenen fast 17 Jahren gelungen, an die Erfolge aus der Zeit der SG Wismut Gera anzuknüpfen. Nationale und Internationale Erfolge sind ein Markenzeichen für den SSV-Radsport. Voraussetzung dafür ist eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Deshalb steht am Jubiläumstag auch der Nachwuchs mit im Mittelpunkt. So findet im Rahmen der Bahnwettkampfserie "eropräzisa Nachwuchs-BahnCup 2007" der 3. Wertungslauf statt. Sportlicher Höhepunkt bilden die Rennen des Sprinter-Cup, zu dem auch die erfolgreichen Geraer Kurzzeitspezialisten Robert Förstemann, Michael Seidenbecher und René Enders an den Start gehen werden.
Die Tore der Radrennbahn sind für alle Radsportbegeisterten am 26. Mai ab 12.00 Uhr geöffnet. Die Wettkämpfe beginnen dann um 13.00 Uhr. Im Anschluss an das Jubiläum werden die jüngeren Nachwuchsradsportler ihre Zelte im Areal der Radrennbahn aufstellen und gemeinsam mit ihren Eltern und Trainern dieses Highlight ausklingen lassen.   (rs)

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18.05.2007 - www.ssv-gera.de