Gera, 30.06.2007
"Mister Frauenrundfahrt" wird 75.
Vor 60 Jahren fand der Geraer Reiner Späth zum Radsport.


"Mister Frauenrundfahrt" Reiner Späth Am 30. Juni werden in der Meuselwitzer Straße in Gera 60 Jahre Radsportgeschichte lebendig. Reiner Späth, von seinen Radsportfreunden auch liebevoll "Mister Frauenrundfahrt" genannt, feiert im Kreise der Familie und Radsportfreunden seinen 75. Geburtstag, der diesmal auch etwas diamantisches an sich hat, denn vor 60 Jahren entbrannte bei ihm das Radsportfieber. Bei einer Veranstaltung auf dem Geraer Marktplatz 1947 wurde er von dieser faszinierenden Sportart infiziert und seitdem kommt er nicht mehr davon los. Ob als aktiver Radsportler oder Organisator sorgte er dafür, dass man heute von der Radsportsadt Gera spricht.
Bevor er sich dem Rennsport als Organisator widmete, versuchte er sich im Kunstradsport und wurde sogar zweimal Thüringer Landesmeister. Seine sportliche Heimat fand er in der BSG Einheit, kam dann über die SG Dynamo Gera-Mitte 1973 zur SG Wismut Gera und ist heute Mitglied im SSV Gera 1990. Von der Pike auf erlernte er das Radsport-Funktiomnärs-ABC als Organisator, Kampf- und Schiedsrichter und brachte es bis zum nationalen UCI-Kommissär. Von Beginn an gehörte er dem Bezirksfachausschuss Radsport in Gera an, war Gründungsmitglied des Deutschen Radsport-Verbandes der DDR und sechs Jahre Vizepräsident des DRSV. Bis zur Auflösung des Dachverbandes war er Vorsitzender der Kommission Wettkampfwesen. Er zählt zu den Mitbegründern des Thüringer Radsport-Verbandes, übernahm die Funktion des Fachwartes Rennsport und ist heute Ehrenmitglied des Landesverbandes.
Bei der Internationalen Friedensfahrt war er 25-mal Jury-Mitglied, darunter 12-mal auf dem Motorrad und 7-mal Mitarbeiter in Etappen-Org-Büro. Wettkampfhöhepunke, an die er sich noch heute gern erinnert, sind die Junioren-Weltmeisterschaften auf dem Sachsenring 1960, die Sprintwettbewerbe "Großer Preis der DDR", die zahlreichen Kinder- und Jugendspartakiaden wie auch die Länderkämpfe gegen Ungarn und England. Doch einem sportlichen Ereignis gab er ein ganz besonderes Gepräge, der Internationale Thüringen Rundfahrt der Frauen. Er selbst spricht gern von "seiner Rundfahrt" und das mit Recht. Seinem Geschick und seiner weitsichtigen Teamführung ist es vor allem zu danken, dass diese Rundfahrt nicht nur einen festen Platz im UCI-Kalender gefunden hat, sondern als ein Rennen der höchsten Kategorie im Frauenradsport sich mit den Rundfahrten Tour de l'Aude, Giro d'Italia feminile, Tour de Faminin-Krasna Lipa und Tour de France feminin messen kann und als das internationale Frauenereignis in der Radsportwelt gilt. Seit Beginn der 90er Jahre hatte er die Chefmütze auf, fand immer wieder Wege, die auf Ostthüringen zugeschnittene Etappen-Fahrt attraktiver zu machen. So verfolgt er noch heute mit großem Interesse den Verlauf der Rundfahrt, schaut aber auch mit Wehmut auf die immer wieder durchsickernden Ungereimtheiten im Management der letzten Jahre, was sicherlich auch ein Thema bei seiner Jubiläumsfeier sein wird.
Bei der Internationalen Thüringen Rundfahrt der Männer stand er dem Cheforganisator Gerhard Böttner als sportlicher Leiter zur Seite und noch heute ist seine Kompetenz gefragt, so bei der Organisierung und Ausrichtung von Radsportereignissen des SSV Gera 1990, darunter der Ostthüringen Tour.

Alle Freunde des Radsports wünschen Reiner Späth, dass er noch lange dem Thüringer, besonders aber dem Geraer Radsport erhalten bleibt. Doch sein größtes Geschenk wäre die Gewissheit, dass sein "Kind" die Internationale Thüringen Rundfahrt der Frauen, auch künftig auf den Straßen von Ostthüringen rollt.   (rs)

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30.06.2007 - www.ssv-gera.de