Die Deutschen Meisterschaften im Bahnradsport vom 22. bis 26. August 2007 sind ein weiterer Meilenstein auf den Weg für Olympia nach Peking 2008. Die dabei erreichten Ergebnisse entscheiden über die Teilnahme an den Weltcups in Sydney und Peking. Mit welchen Erwartungen Robert Förstemann im XXL-Erdgas-Teamtrikot bei diesen nationalen Titelkämpfen an den Start geht und wie er sich nach dem etwas verpatzten EM-Start der deutschen Nationalmannschaft speziell darauf vorbereitet hat, sprachen wir mit dem Geraer Sprinter. Welchen Stellenwert rechnen Sie der Deutschen Bahn-Meisterschaft für sich persönlich zu?
Für mich persönlich ist die Deutsche Bahn-Meisterschaft eine Standortbestimmung mit Blick auf Olympia. Schwerpunkt dabei ist für mich der Teamsprint. Vor allem hier möchte ich auf meiner ersten Runde überzeugen. Mit meinen Teamkameraden Stefan Nimke, Carsten Bergemann und Benjamin Wittmann stehen drei starke Fahrer an meiner Seite, die mich zuversichtlich im Hinblick auf die Goldmedaille im Teamsprint stimmen.
In welchen Disziplinen gehen Sie an den Start?
Zunächst beginne ich am Donnerstag mit dem Teamsprint. Es folgen Keirin sowie Sprint an den folgenden Tagen.
...und Ihre Medaillen- und Platzierungschancen?
Im Teamsprint ist das Ziel, das begehrte Meistertrikot zu erkämpfen.
Der Sprint beginnt mit der 200m Qualifikation. Hier möchte ich zunächst meine Qualitäten im Zeitfahren der letzten Rennen unter Beweis stellen. Mein Ziel: Ein Platzierung unter den ersten Vier. Im eigentlichen Sprint möchte ich versuchen, meine Platzierung im Zeitfahren zu bestätigen oder sogar zu verbessern. Dies wird, wegen der Spezialisierung auf die Teamsprint-Runde in der laufenden Saison, jedoch ein schweres Stück Arbeit. Keirin fahre ich mit, um mich taktisch weiter zu entwickeln. Das große Finale (Platz 1-6) ist hier mein Ziel.
Mit dem XXL-Erdgas-Team fest im Visier den Deutsche Meistertitel in Ihrer Spezialdisziplin Teamsprint. Welche Teams könnten das XXL-Team auf dem Weg zur Goldmedaille stoppen?
Zunächst geht dass XXL-Erdgas-Team als Titelverteidiger ins Rennen. Ich hoffe, dass dieser Erfolg mit mir als Anfahrer wiederholt werden kann. Es wird mit Sicherheit eine knappe Entscheidung werden. Als härteste Konkurrenten gelten hier die Sprinter des Sprintteams Stadtwerke Erfurt.
In den letzten Wochen haben Sie sich auch verstärkt dem Sprint zugewandt. Mit welchen Ergebnissen?
Ich bin unter anderem zur internationalen 3-Bahnen-Tournee sowie zur U23-EM Sprint gefahren. Auffällig war, dass ich sehr starke Qualifikationen gefahren bin, was früher nicht zu meinen Stärken zählte. Leider konnte ich dies im Sprint nicht umsetzen. Das bedeutet, dass ich die sehr gute Platzierung der Qualifikation wegen taktischer Schnitzer im Sprintrennen meist nicht bestätigen konnte. Die Schnelligkeits-Grundlagen sind da, aber bei der Taktik bedarf es noch an Übung und Erfahrung.
Sprint als Alternative zum Teamsprint?
Im Moment ist der Sprint keine Alternative, da der Teamsprint für mich die große Chance ist, im nächsten Jahr nach Peking zu fahren. Hier liegen im Moment meine Stärken, die ich bis Olympia natürlich noch ausbauen möchte. Trotzdem möchte ich die gewonnene internationale Wettkampferfahrung (WM, EM) mit in den Sprint einfließen lassen und den Sprint nach 2008 mit voller Konzentration in Angriff nehmen. Ich werde aber auch bis dahin keine Möglichkeit auslassen, Sprint-Rennen zu bestreiten.
Und wie geht es bei Ihnen nach der Deutschen Meisterschaft sportlich weiter?
Eine Woche nach der DM fahre ich beim Großen Preis von Deutschland mit. Dieser Grand Prix in Cottbus wird international sehr stark besetzt sein und bietet eine gute Möglichkeit zum internationalen Vergleich. Anfang September beginnt dann für mich der dritte Ausbildungsabschnitt beim Bundespolizei-Leistungssportprojekt in Cottbus. Dieser dauert vier Monate bis Ende Dezember. Hierbei stehen Ausbildung und Sport gleichermaßen im Vordergrund. Dies ermöglicht mir dann eine gute Vorbereitung auf die kommenden Nominierungsrennen sowie Weltcups im Winter. (rs)
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