Gera, 23.11.2007
Stadt will Trainingshalle für Radsport bauen / OB: Überregionale Bedeutung des Radsportzentrums soll erhöht werden.

Beschlussvorlage am 26. November im Hauptausschuss des Stadtrates: "Geras Radsportler sollen in der Tschaikowskistraße 37 in Heinrichsgrün eine neue Trainingshalle erhalten", so Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm am Freitag vor der Presse. Er werde dazu am Montag, 26. November, eine Beschlussvorlage in den Hauptausschuss des Geraer Stadtrates einbringen.

Stadt will Trainingshalle für Radsport bauen (Bild: www.gera.de) "Die ausgezeichnete Arbeit in unserem Olympiastützpunkt und Landesleistungszentrum könnte damit voraussichtlich im Jahr 2010 in der neuen Halle unter besten Bedingungen erfolgreich fortgesetzt werden. Damit erhöhen wir die überregionale Bedeutung des Radsportzentrums in der Sportstadt Gera noch weiter", betont der OB. "Die Radsportspitzenleistungen, die besonders im Jugendbereich zu Buche stehen und immer wieder mit zahlreichen Medaillen honoriert werden, überzeugen." In Gesprächen mit den Geraer Radsportlern habe Dr. Vornehm aber auch immer wieder von den Sorgen um die marode Radrennbahn in Debschwitz erfahren. "Mir wurde zunehmend klar, wir brauchen eine Lösung", erinnert sich der OB. Das habe ihn bewogen, sich dem Thema verstärkt anzunehmen. Im Juni 2007 wurde der Eigenbetrieb ZGGW beauftragt, ein finanzierbares Konzept zu finden. Und: Mit dem Geraer Radsportverein SSV kam er überein, dass die Radsportler die Halle in eigener Regie und damit in eigener Verantwortung betreiben werden. Für den OB ebenfalls eine ganz wichtige Voraussetzung.

Die Bahn wurde in den 50er Jahren erbaut. Nachteil schon immer: Sie ist vollkommen offen. Dieser fehlende Schutz vor Regen und Schnee habe sich mit den Jahren immer stärker negativ bemerkbar gemacht. Immer größere Reparaturen wurden notwendig. Auf Dauer aber könne so diese Sportstätte nicht gehalten werden. Eine Grundsanierung ist zu teuer. Außerdem habe der Internationale Radsportverband UCI entschieden, die Weltmeisterschaften nicht mehr im August, sondern losgelöst vom Straßenradsport im März eines jeden Jahres auszutragen. Damit müssten gerade auch in der Herbst- und Wintersaison die Trainingsvorbereitungen auf Hochtouren laufen. "Für ein intensives Training bei schlechtem Wetter bietet die Geraer Bahn in Debschwitz die wohl schlechtesten Bedingungen. Wir brauchen eine Halle, in der bei jedem Wetter trainiert werden kann", so Dr. Vornehm. Eine gute Chance für den Bau einer Radsporttrainingshalle sehe der OB auch darin, dass die sanierte Erfurter Radrennbahn zwar eine Überdachung erhalten hat, aber ein ganzjähriges Training dort nicht möglich ist. So könnten auch Erfurter Radsportler in den Wintermonaten in Gera trainieren. Außerdem sei eine breite Kinder- und Jugendarbeit in Ost-Thüringen für den Thüringer Radsport unersetzlich. Für Gera biete sich damit die Chance, durch den Hallenbau den zweiten Olympiastützpunkt des Landes auf Dauer zu erhalten.

Dr. Norbert Vornehm: "Wir haben verschiedene Varianten der Hallengrößen in Abhängigkeit von der Bahnlänge und verschiedene Standorte untersucht. Heinrichsgrün geben wir den Vorzug." Bereits im August wurde das Projekt dem Stadtsportverein vorgestellt. Die favorisierte Lösung gehe davon aus, den Haushalt nicht zusätzlich zu belasten und mit Hilfe von Fördertöpfen die effektivste Variante zu finden und trotzdem Zweckmäßigkeit zu gewährleisten. "Wir wollen im Sanierungsgebiet in der Tschaikowskistraße bis zum Jahr 2010 eine Radsporttrainingshalle mit einer Bahn von 166,66 Meter Länge und mit einem Funktionsbereich bauen. Das Grundstück wurde in Vorbereitung der BUGA angekauft und das dortige Gebäude schon abgerissen", berichtet Dr. Vornehm. "Die Halle kostet uns 3,35 Millionen Euro. 2,01 Millionen Euro wollen wir aus der Sportstättenförderung beantragen, rund 884.400 Euro aus dem Bund-Länder-Programm." Die Stadt habe noch einen Eigenanteil von 455.600 Euro zu leisten. Dazu solle das Grundstück der Radrennbahn in Gera-Debschwitz zum Verkauf ausgeschrieben und der Erlös in die Finanzierung des für die Halle notwendigen Eigenanteils fließen.

Die Halle selbst wird 80 Meter lang, 45 Meter breit und schließt sich südlich an den neuen Sportplatz Heinrichsgrün an. Sie wird in Stahlskelettbauweise errichtet. Die Bahn ist eine Holzkonstruktion. Einziger Wermutstropfen: Es ist eine reine Trainingshalle. Auf Grund der Länge können keine Meisterschaften durchgeführt werden und es fehlen auch Zuschauertraversen. Die Sanierung der bestehenden Bahn und Neubau einer Überdachung würde aber 6,4 Millionen Euro kosten, der Neubau einer Radsporttrainingshalle in Heinrichsgrün mit einer für Wettkämpfe geeigneten 200-Meter-Bahn 4,1 Millionen Euro. "Für die Stadt nicht finanzierbar", so der OB. "Ich bin davon überzeugt, dass wir eine machbare Lösung gefunden haben. Die Gespräche mit dem Verein haben das bestätigt." Für die Betreibung der Halle erhält der Verein jährlich von der Stadt einen Zuschuss für Personal- und Betriebskosten, die geringer sind als die derzeitigen Betriebskosten für die alte Radrennbahn in Debschwitz.   (Text/Bild: www.gera.de)

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23.11.2007 - www.ssv-gera.de