Gera, 29.11.2007
Radprofi Robert Wagner wechselt nach Holland.
Nach dem Ausstieg von Wiesenhof-Felt neue Chance im Team Skil-Shimano.


Vorerst lässt nur das Rad mit dem Schriftzug "Skil" auf einen Teamwechsel von Robert Wagner schließen. Kürzlich war er noch in der Teambekleidung von Wiesenhof-Felt auf Geras Straßen beim Training zu beobachten. "Ich kann von Glück reden, dass bei mir alles in trockenen Tüchern ist. Ich freue mich bereits jetzt schon auf die neue Saison", ist bei Radprofi Robert Wagner auf seiner Homepage zu lesen. Der 24-jährige hatte als einer der Ersten den Sprung aus dem Team Wiesenhof-Felt, welches sich mit Saisonende aus dem Profiradsport verabschiedet hat, in ein neues Team geschafft. In der Saison 2008 wird er im Trikot des holländisch-japanischen Team Skil-Shimano starten, bei dem auch der aus Geraer stammende Sebastian Siedler unter Vertrag steht.
Als Amateur im TEAG Team Köstritzer oder Profi im Continental Team Milram wie auch im Team Wiesenhof-Felt, Robert Wagner zählte nicht zu den spektakulären Fahrern, die sich im Kampf um den Sieg einen Namen gemacht haben. Er selbst sieht sich mehr als der Teamplayer und meint: "wenn die Moral stimmt, dann ist alles möglich." Es fehlt ihm nicht an Ehrgeiz und was seine Teamkameraden an ihm besonders schätzen, ist seine lustige Art. Den Mund auf dem rechten Fleck, bei Wahrung einer notwendigen Distanz, wird seine Anwesenheit stets als eine Bereicherung im Team empfunden. So sieht es auch Radie Kemna, sportlicher Leiter des Skil-Shimano Teams, der den Wiesenhof-Profi schon während der Deutschland Tour angesprochen hatte. "Schon nach zwei Tagen waren wir uns einig und seit Anfang September halte ich den Vertrag in meinen Händen", freut sich der Ex-Geraer, der immer wieder Zeit findet, um nach Gera zu kommen. "Die vier Jahre Gera haben mich sportlich geprägt. Da kommt man gern wieder zurück und nicht nur aus reiner Dankbarkeit. Hier treffe ich Freunde, wie Marcel Barth, Sascha Damrow oder Lucas Schädlich. Es tut gut, sich mit meinem ehemaligen Trainer Gerald Mortag zu unterhalten, dem ich sehr viel zu verdanken habe und den ich hoch schätze. Mit großem Interesse verfolge ich die Entwicklung im SSV Gera und freue mich mit über die vielen Erfolge", so Robert Wagner, der seit seinem sportlichen Weggang vom SSV Mitglied im Förderkreis Radsport Gera ist.
Mit Besorgnis verfolgt er die durch die Doping-Affären ausgelöste Entwicklung im Radsport. Für ihn wird sich sportlich nichts ändern. Er hat den Sprung geschafft, wenn auch vorerst nur für ein Jahr. "Ich weiß nicht, was noch so alles passiert. Viele gute Radfahrer stehen auf der Straße", lässt ihn das Schicksal der Anderen, trotz seines Glücks, nicht kalt. So sind seine Gedanken bei Eric Baumann, der bis zuletzt auf eine Vertragsverlängerung bei T-Mobile gehofft hat und dessen sportliche Zukunft nach dem Ausstieg von Telekom aus dem Profiradsport noch unsicherer geworden ist.
Bereits Ende Januar wird er bei der Qatar-Rundfahrt starten. Da gilt es die wenigen Wochen intensiv zur Vorbereitung zu nutzen. Konkrete Informationen über den Saisonverlauf 2008 wird es beim Team-Treffen Anfang Dezember geben. Dann geht es erst einmal zum Training nach Mallorca, allerdings auf eigene Kosten. Das offizielle Trainingslager findet dann im Januar ebenfalls auf Mallorca statt. Dort wird sich das 16-köpfige Team mit Startern aus Frankreich, Asien und Deutschland auf die Saison 2008 gezielt vorbereiten. Auf ihn warten Starts bei den Rad-Klassikern, darunter der Vlaandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix.
Radsport ist für Robert Wagner wichtig, aber wichtig für ihn ist ebenso die Familie. "Ich bin gern zu Hause bei meiner Familie und daher auch voll der Familienmensch." Freundin Sandra wird dies gern hören. Noch größer wird die Freude aber sein, wenn sich im kommenden Jahr der erste Nachwuchs einstellt.   (rs)

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29.11.2007 - www.ssv-gera.de