Gera, 13.12.2007
So schnell war noch keiner.
René Enders mit zweitschnellster Rundenzeit - Zweikampf mit Robert Förstemann entbrannt.


Der Geraer René Enders startet für das Sprintteam Stadtwerke Erfurt. Wunder gibt es immer wieder. Oder steckt da mehr dahinter. Beim Weltcup in Peking wartete der Geraer René Enders aus dem Sprintteam Stadtwerke Erfurt hinter dem Australier Daniel Ellis (17,600 s) mit der zweitschnellsten Runde auf dem Olympiaoval der Radrennbahn in Peking auf. Für ihn blieb die Uhr bei 17,609 s stehen. "So schnell bin ich noch nie gefahren", kommentierte der Geraer Robert Förstemann vom XXL Erdgas Team das Ergebnis seines früheren Teamkameraden.
Noch vor wenigen Wochen verkündetet Maximilian Levi (Schwerin) gegenüber dem Fachorgan "RadSport": "Robert ist momentan die klare Nummer eins als Anfahrer für den Teamsprint. "Robbe" hat sein Niveau in diesem Jahr weiter ausgebaut. Es ist Wahnsinn, was er für ein Kraftpotential hat. Die Frage ist mittlerweile: Wer von uns ist in der Lage, ihm zu folgen. Da werden wir viel üben müssen im Vorfeld."
Ganz Unrecht hatte der Cottbuser allerdings nicht, denn auch wer mit René Enders mithalten will, der muss sich bis Olympia 2008 noch ganz schön strecken. Bundestrainer Detlef Uibel wird es freuen, gleich zwei Top-Anfahrer in seinem Kurzzeitteam zu haben. Allerdings muss er sich entscheiden, denn nur einer wird letztlich zum Zuge kommen. Die Chancen für eine Olympiaqualifikation stehen für beide gut. Der Zweikampf zwischen René Enders und Robert Förstemann ist entbrannt.
Für den aus Auma stammenden Kurzzeitspezialisten eine Superleistung. "Meine beste Zeit war bisher eine 17,820. Aber schon in Sydney habe ich gespürt, dass es gut bei mir läuft. In Peking passte dann alles. Ich kam perfekt aus der Startmaschine. Leider hatten meine Teamkameraden etwas Probleme dranzubleiben", kommentiert René Enders seinen Leistungssprung.
Dass Robert Förstemann nun nicht mehr der unangefochtene Favorit in der Anfahrerposition ist, sieht der Geraer als Herausforderung. "Ich war schon erstaunt über die Leistung und kann nur sagen: alle Achtung. René hat bisher so manchen Spruch losgelassen, nun hat er auch gezeigt, dass er es kann. Mein Ziel war, ist und wird es weiter sein: Weltspitze. Die Leistung von René wird mir dabei helfen. Sie spornt mich an, motiviert mich. Ich denke, dass es ganz gut ist, im Wettstreit zu stehen. Ich nehme die Herausforderung an. Ich bin besser drauf, als es meine 17,692 s zeigen", so Robert Förstemann unmittelbar nach seiner Rückkehr vom Weltcup aus Peking. In Sydney das deutsche rad-net.de-Trio noch auf Rang zwei, damals in der Besetzung Robert Förstemann, Stefan Nimke, Carsten Bergemann (Dresden), reichte es in Peking mit Robert Förstemann, Stefan Nimke, Michael Seidenbecher (Erfurt) nur zur Platz sechs. Das BDR-Team um René Enders, Matthias John (Erfurt) und Carsten Bergemann platzierte sich auf Rang acht. Ob nun Robert Förstemann oder René Enders, ist nicht unbedingt das Problem, was der Bundestrainer hat. Mehr beschäftigen ihn die Leistungen auf den Positionen zwei und drei. "Das ist unser Problem", meint René Enders und Robert Förstemann ergänzt: "Wir merken schon, dass uns Maximilian Levy fehlt".
Dennoch, für René Enders keine Frage, dass sich seine Teamkameraden Matthias John und Michael Seidenbecher bei den weiteren Qualifizierungswettkämpfen noch steigern werden. Ähnlich sieht er es bei Stefan Nimke. Für welche drei Fahrer sich Bundestrainer Detlef Uibel letztlich entscheidet, wird sich über die noch ausstehenden Weltcups in Los Angeles (18.-20.01.08) und Kopenhagen (15.-17.02.08) entscheiden, wo auch die Nominierung für die Weltmeisterschaften in Manchester (27.-30.03.08) festgemacht wird.   (rs)

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13.12.2007 - www.ssv-gera.de