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"Ich bleibe lieber bei meinen Äpfeln"
Martin Brand vom Team Jenatec ist Landesmeister im Radsport und verabscheut Doping.
(18.07.2007 / OTZ Jena / Sebastian Helbing)

Martin Brand (Team Jenatec/SSV Gera 1990), Thüringer Landesmeister Kriterium 2007 Die Tour de France hat ihren nächsten Dopingfall. Patrik Sinkewitz ist des Testosteron-Dopings überführt worden. Die OTZ sprach mit Martin Brand, der am Samstag bei den Thüringer Landesmeisterschaften das Kriterium in Weimar gewann, auch über die Tour.

Interessiert Sie die Frankreich-Rundfahrt noch?
Ich nehme sie auf Video auf oder sonst schaue ich abends die Wiederholung. Ich würde die Tour de France schon gern mal mitfahren, wenn ich Profi bin. Sie ist auf alle Fälle ein Ziel für mich wie für jeden Radsportler.

Obwohl die Frankreichrundfahrt eine Skandaltour ist?
Es ist schade, dass die Tour de France momentan gerade so abrutscht. Wenn der deutsche Sport jetzt wieder sauberer wird, dann kann man sich auch wieder auf die Tour de France freuen.

Verstehen Sie Doper?
Ich verabscheue Doping. Ich bleibe lieber bei meinen Äpfeln. Vitamine und gutes Training reichen, um sich fit zu machen.

Bisher hat das gut geklappt...
Das stimmt. Am Samstag bin ich Thüringer Meister geworden und das, obwohl es durch die Wärme recht anstrengend war Hinzu kam noch, dass das Team Snapfish mit zwölf Fahrern recht stark vertreten war und auch dominierte.

Wieso haben Sie trotzdem gewonnen?
Durch taktisch kluges Fahren. Ich habe immer geschaut, was passiert. Vor allem das Team Snapfish musst man ja immer im Blick haben. Als sich dann noch ein Snapfish-Fahrer mit einer Spitzengruppe absetzte, musste ich Eigeninitiative ergreifen und mich selbst auf den Weg machen.

Weil Snapfish keine Anstalten machte, die Lücke zu schließen?
Genau. Das war recht anstrengend, denn so wurde im Endeffekt das Hauptfeld auch wieder rangeführt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich im richtigen Moment die Punkte erspurtet habe. Weil ich schließlich auch noch die Schlusswertung gewonnen habe, bin ich jetzt Landesmeister.

Was bedeutet dieser Titel?
Ich gehöre zum Landeskader. Und habe auch sonst noch ein paar andere Vorteile. Mein nächstes Ziel ist nächstes Jahr die Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft. Ich wäre ja schon in diesem Jahr dabei gewesen, aber da musste ich krank passen.

Wie motiviert man sich bei dieser Hitze zu trainieren?
Erfolg ist immer die beste Motivation. Bei einer Landesmeisterschaft zu gewinnen, zieht dann. Dass man noch einige andere Fahrer hinter sich gelassen hat auch. Aber ansonsten trainiere ich genauso wie immer. Man trinkt mehr. Der Körper verliert mehr Wasser, deswegen sollte man sicherstellen, dass man bei den 80 bis 120 Kilometern, die ich am Tag fahre, auch genügend trinkt. Ich schaue immer, dass eine Tankstelle in der Nähe ist.


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20.07.2007 - www.otz.de