Gera, 04.04.2008
Kontrahenten zeigen Teamgeist.
René Enders und Robert Förstemann hoffen für SSV Gera auf Olympiamedaille.


"Im Sport herrscht zwischen uns eine gesunde Konkurrenz", meinte René Enders vom Sprintteam Erfurt und hatte somit nichts dagegen, dass Robert Förstemann vom XXL Erdgas Team dem Wunsch des mdr  nachkam, und sich neben ihm platzierte. Beide erlernten das Radsport-ABC beim SSV Gera 1990 und haben trotz getrennter Wege den Kontakt zu ihrer Radsportwiege nie verloren. René Enders, der eigentlich aus Auma stammt, kommt gern nach Gera, wurde 2006 Sportler des Jahres und erinnert sich heute noch gern an den Besuch bei Oberbürgermeister Dr. Vornehm anlässlich seines EM-Titels im Teamsprint. Auch Robert Förstemann wurde von Geras Rathaus-Chef empfangen, als er 2007 mit Bronze von den Weltmeisterschaften im Teamsprint nach Hause kam.
Robert Förstemann und René Enders: "Im Sport herrscht zwischen uns eine gesunde Konkurrenz"
Anlass der Zusammenkunft beider Radsportler im Restaurant Tivoli 1 in Gera war eine Information des Bundes Deutscher Radfahrer, dass beide Athleten für die Olympischen Spiele in Peking nominiert sind. "Wir sind stolz, hier zwei Sportler sitzen zu haben, die unseren Verein bei Olympia vertreten. Wir sagen Dank, für das was ihr bisher geleistet habt und wünschen euch weiterhin viel Erfolg und in Peking möglichst eine Medaille", so der Sportdirektor und SSV-Präsidiumsmitglied Bernd Herrmann, der gemeinsam mit Lutz und Bert Rühmann zu diesem Treffen geladen hatte.
In lockerer Atmosphäre wurde viel gefachsimpelt und auch darüber gesprochen, wie man doch noch den Sprung auf das Treppchen bei Olympia schaffen kann. Bei der Weltmeisterschaft in Manchester wurde die Position des Anfahrers durch ein Stechen entschieden. Im entscheidenden Lauf hatte René dann die schnelleren Beine und Robert musste sich über die 1000 m beweisen. Seine 1:03,178 min. reichten nicht aus, um sich vorn zu platzieren, waren dennoch für ihn eine super Leistung, denn so schnell war er bisher noch nie. "Für den, der sonst seine ganze Kraft nur auf eine Runde konzentriert, war es eine beachtliche Zeit. Für mich wäre es ein Grund mehr, im Teamsprint, wenn René als Anfahrer fährt, ihn auf Position zwei einzusetzen", meint der 4-fache Bahnweltmeister und Zweitplatzierte bei Olympia in Moskau 1980, Gerald Mortag. Die Entscheidung, wer endgültig auf welcher Position fährt, liegt allein in Verantwortung des Bundestrainers Detlef Uibel. "Ich kann es nicht, aber Robert hat die Power, sich auf Position zwei zu behaupten. Und wenn dann noch Stefan Nimke mitzieht, dann schaffen wir es auch zu einer Medaille", sieht René Enders die Chance für einen erfolgreichen Olympiastart.
Robert Förstemann steht auch heute noch zu seinem Spruch: 'Im Teamsprint gewinnt und verliert man gemeinsam'. "Wenn man zwei Spitzen-Anfahrer hat, klar muss man sich dann für einen entscheiden und da ist ein Stechen auch mal vonnöten. Doch was hilft es, wenn der Anfahrer immer schneller wird und die beiden folgenden nicht mithalten können. Darüber sollte nachgedacht werden", so die Überlegung von SSV U13-Trainer Christian Magiera, der angesichts der Ergebnisse von Manchester auf ein Umdenken beim Bundestrainer hofft.
Beide Athleten zeigen sich zuversichtlich und rechnen damit, dass in den jetzt folgenden Lehrgängen alle möglichen Varianten durchgespielt werden und dass der Bundestrainer seine Entscheidung dann rein aus sportlicher Sicht trifft.   (rs)

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05.04.2008 - www.ssv-gera.de