Der Countdown läuft. Nur noch wenige Wochen bis zum Beginn der Olympischen Spiele in Peking. Die Vorbereitung für Geras SSV-Radsportler René Enders und Robert Förstemann geht so langsam in die letzte Runde. Vor allem auf Kraft und Ausdauer setzte Bundestrainer Detlef Uibel beim Trainingslehrgang in Bad Blankenburg. "Wir haben zwar schon besserer Zeiten für ein Kraft-Ausdauertraining erlebt", resümiert Olympiadebütant René Enders den Vorbereitungslehrgang, bezogen auf die technische Ausstattung des Fitness-Bereiches an der Landesportschule des Landessportbundes Thüringen. Doch wohl fühlten sie sich dort schon, gab es doch auch viele andere Möglichkeiten, um sich für Olympia in Form zu bringen.

Während René Enders im Teamsprint für die Position des Anfahrers als gesetzt gilt, müssen sich in Sachen Schnelligkeit und Spritzigkeit Robert Förstemann und der Cottbuser Maximilian Levi noch messen. In Bad Blankenburg zeigte sich Robert zuversichtlich und auch René setzt bei Position zwei auf seinen Vereinskameraden. Doch wie hart diese Position umkämpft ist, zeigte sich schon beim Sprintercup des Bundes Deutscher Radfahrer in Rostock. In der 200-Meter Zeitqualifikation erzielten beiden Kontrahenten die schnellsten Zeiten. Mit 10,80 s lag Maximilian Levy nur knapp über dem Bahnrekord, der noch immer vom 3-fachen Olympiasieger Jens Fiedler (10,75 s) gehalten wird. Für Robert Förstemann blieb die Uhr bei 10,86 s stehen. Für beide war das ein Test. Ernst wird es für sie nun beim 18. Großen Preis von Deutschland in Cottbus am 27. Juni 2008. Dort hat Detlef Uibel einen ersten Ausscheid um die Position zwei für das deutsche Teamsprint-Trio angesetzt.

Maximilian Levy demonstrierte in Rostock Selbstbewusstsein: "Ich bin zuversichtlich, beim Großen Preis von Cottbus schnell zu fahren." Für ihn soll es eine Art Heimspiel werden. Das Cottbuser Rennoval ist seine Hausbahn und Insider verweisen auch hier und da auf die Cottbuser Bodenständigkeit des Bundestrainers. An Selbstvertrauen mangelt es auch nicht bei Robert Förstemann. "Der Schnellere soll auf Zwei fahren und ich weiß, dass ich schnell sein kann".

Doch auch Bundestrainer Detlef Uibel ist gefordert, muss er doch ein Trio formen, welches in den Kampf um eine der Olympischen Medaillen eingreifen kann. 2004 führte er das BDR-Trio zum Olympiasieg und allein das sollte für ihn schon Verpflichtung sein. Seither haben andere Nationen nachgezogen, während die Deutschen zurückgefallen sind. "Wir haben auf den Positionen zwei und drei Optimierungsbedarf", eine Einsicht des Bundestrainers, die schon längere Zeit bekannt ist, doch fehlte es bisher an der notwendigen Konsequenz, schon bei vergangenen Wettkämpfen den Versuch zu wagen, Maximilian Levy durch Robert Förstemann auszutauschen. Kurz vor Olympia wurde nun die Notbremse gezogen. Cottbus ist ein erster Test. Die echte Ausscheidung soll dann beim SWE-Grand–Prix am 18. Juli auf der neuen Bahn von Erfurt gefahren werden, die in den Bedingungen denen in Peking deutlich ähnelt.   (rs)