Gera, 23.07.2008
Teamsprinter haben Olympiamedaille fest im Visier.
Gera verabschiedet Olympiastarter René Enders und Robert Förstemann.


René Enders und Robert Förstemann erhielten die Glückwünsche der Stadt Gera zur Olympia-Nominierung und wurden durch Geras OB Dr. Norbert Vornehm herzlich nach Peking verabschiedet. Der Weg nach Olympia ist nun frei. Mit dem Ticket in der Tasche, werden am 2. August René Enders und Robert Förstemann vom Flughafen Frankfurt/Main abheben in Richtung Peking. Doch vorerst hieß es für die beiden Teamsprinter vom SSV Gera 1990, das Bad in der Menge zu genießen. Anlässlich der 21. Internationalen Thüringen Rundfahrt der Frauen wurden beide Athleten am Mittwochnachmittag in Geras guter Stube herzlich nach Peking verabschiedet. Die Glückwünsche der Stadt Gera, verbunden mit einem erhofften Medaillensegen, überbrachte Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm und Ehrenbürger Olaf Ludwig, Olympiasieger von 1988.

Doch bevor der Rathauschef mit Worten in Fahrt kam, fiel Rundfahrtsprecher Dirk Lunk dem Kommunalpolitiker ins Wort, denn die Radamazonen hatten es eilig und das Peloton setzte früher als geplant zum Spurt bei der ersten Zieldurchfahrt an. Zuvor gab es für die Olympiadebütanten ein Ehrengeschenk. Unter den Gästen auch Klaus Bertel von der Firma Breckle, die speziell Robert Förstemann auf seinem Weg nach Peking großzügig unterstützen. "Wir glauben fest an Robert und drücken ihm die Daumen, dass er in Peking zum Einsatz kommt. Doch egal wie, wir werden ihn weiter unterstützen", versichert Klaus Bertel.

"Eine Medaille wollen wir auf jeden Fall in Peking holen", meint René Enders, der gemeinsam mit Robert Förstemann und Carsten Bergemann beim kürzlichen Grand Prix in Erfurt den Teamsprint gewinnen konnte. Pech für Robert Förstemann, der trotz Sieg dann doch eine Niederlage verkraften musste, denn im Lauf vorher war sein Kontrahent Maximilian Levy auf dem Abschnitt der zweiten Runde zwei Zehntel schneller. Vorerst nun als Ersatzmann nominiert, gibt Robert Förstemann nicht auf. Nein, Mitleid will er nicht. "Die Entscheidung steht. Ich akzeptiere die Entscheidung des Bundestrainers. Und wenn die Schmerzen nicht gewesen wären, hätte ich es schaffen können", zeigt sich der 22-jährige dennoch zuversichtlich. Trotzdem, sein Ärger ist verständlich, denn gerade jetzt vor Olympia wird er vom Pech verfolgt. Erst der Sturz beim Keirin-Rennen in Cottbus und dann noch eine Magenschleimhautentzündung. Vor vier Jahren gab es Teamsprint-Gold für das BDR-Trio Jens Fiedler, René Wolff und Stefan Nimke. Um diesmal um eine der Medaillen zu fahren, bedarf es aber noch viel Arbeit und die Zeit sitzt Bundestrainer Detlef Uibel im Nacken. Zwar war Maximilian Levy etwas schneller als Robert Förstemann, aber zwischen ihm und Anfahrer René Enders liegt mindestens eine Welt. "Ich bin mir sicher, sprinten können wir. Aber das Loch zu meinem Verfolger ist einfach noch zu groß.", macht sich René Enders so seine Gedanken, während er vom doppelstöckigen VIP-Bus aus die Zielankunft der Schweizerin Priska Doppmann beobachtet. "Wenn jemand die Lücke schließen kann, dann ist es Robert", lässt er seinen Gedanken weiter freien Lauf. Und Robert Förstemann: "Ich gebe nicht auf, muss nur gesundheitlich wieder voll in Schuss kommen. Bleibt abzuwarten, wie es bei den ersten Läufen in Peking aussieht. Es geht um den Titel, der verteidigt werden muss und wenn es nicht dazu reicht, dann mindestens um eine Medaille. Das will auch unser Bundestrainer. Ich denke, die Entscheidung über meinen Einsatz fällt während des olympischen Wettbewerbs. Meine Chancen stehen nicht schlecht", macht sich der Geraer selbst Mut.

Zurzeit absolviert das Team um Bundestrainer Detlef Uibel noch einen Trainingslehrgang in Erfurt, bevor es dann ab geht in das Land der Mitte. Wir drücken ganz fest alle Daumen, auch für Schwimmer Christian Kubusch und die beiden Paralympics-Teilnehmer Birgit Pohl (Kugel, Speer, Diskus) und Mario Oehme (Bogenschießen).   (rs)


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24.07.2008 - www.ssv-gera.de