Gera/Peking, 15.08.2008
Vom Nudelessen zur Bronzemedaille.
René Enders vom SSV Gera holt olympisches Edelmetall in die Otto-Dix-Stadt.


Besonders groß die Freude über die Olympia-Bronzemedaille bei Gerald Mortag, Rolf Riemann und Andreas Wartenberg, die René Enders in den ersten Jahren sportlich betreuten. Da flogen doch gleich die Sektkorken. Freude beim SSV Gera 1990 über die Bronzemedaille im Teamsprint von René Enders bei den Olympischen Spielen in Peking. Gespannt saß man am Fernseher. In der Qualifikation gegen Großbritannien ging es im deutschen Team weniger um den Sieg als mehr um die Zeit, um sich eine gute Ausgangsposition für den Zwischenlauf zu sichern. "Das sieht schon mal gut aus, da sind unsere im Kampf um Bronze dabei", zeigte sich Gerald Mortag nach dem ersten Lauf erleichtert. "Die Japaner schaffen sie, da bin ich mir sicher." In der Zwischenrunde war das Trio dann so schnell wie noch nie und nach dem Schreck beim Start im kleinen Finale gelang es dann doch noch die Australier in acht Tausendstel Sekunden auf Rang vier zu verweisen.

Beim SSV Gera wurde dieser Triumph mit Erleichterung aufgenommen. Besonders groß die Freude bei Gerald Mortag, Rolf Riemann und Andreas Wartenberg, die René Enders in den ersten Jahren sportlich betreuten.

Gerald Mortag war es, der René Enders zum Radsport in den SSV Gera 1990 holte. Noch bevor er auf das Rennrad stieg, hatte er etwas mit den Radsportlern gemein, die Liebe am Nudelessen. Die besten Nudeln macht Rene’s Oma und zu ihr war er auf dem Weg, als er sich der U23-Trainingsgruppe um Gerald Mortag anschloss. "So wie er mit seinem Mountainbike mithalten konnte, da hat er nur eine Zukunft im Radsport. Zwar etwas klein, aber seine Oberschenkel zeigten schon erste Ansätze für einen Radsportler", so Gerald Mortag, für den das Aufeinandertreffen an der Talsperre in Zeulenroda unvergessen bleiben wird. Nach seinen ersten Runden mit dem Rennrad kam René zu Schülertrainer Rolf Riemann. Der erinnert sich: "Vom ersten Tag an entwickelte er einen enormen Ehrgeiz. Ich hätte mir gewünscht, dass meine anderen Sportler nur halb soviel an den Tag legen würden." Dreimal kam er in der Woche von Auma nach Gera, hinzu kamen dann noch die Wettkämpfe an den Wochenenden. Nach dem Trainingsgruppenwechsel in die Jugend zu Andreas Wartenberg zeigte sich mehr und mehr, dass seine Zukunft auf der Bahn liegt. "Schon beim Bundessichtungsrennen Bahn in Frankfurt/Oder ließ René die Konkurrenz staunen und bei den Deutschen Bahnmeisterschaften in Gera sicherte er sich im Teamsprint Silber und über 500 m Bronze. Da stand für mich fest, dass kann einmal ein ganz großer Sprinter werden", erzählt Andreas Wartenberg, der seinen Schützling dann in die bewährten Hände von Sprinttrainer Jochen Wilhelm nach Erfurt gab. Dass der nur 1,65 m große René Enders sich so gut und vor allem so rasch zu einem Spitzenfahrer entwickeln konnte, ahnte bei seinem Weggang nach Erfurt niemand. Umso größer war die Freude darüber, dass er als 21-jähriger Bronze für den SSV Gera und in die Otto-Dix-Stadt Gera holte und damit an den Erfolg von Olaf Ludwig anknüpft, der vor zwanzig Jahren olympisches Gold beim Straßenrennen gewann.   (rs)

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05.09.2008 - www.ssv-gera.de