Gera, 22.07.2009
Int.Thüringen-Rundfahrt der Frauen
Tina Liebig wieder Bergkönigin.
Geraerin verteidigt ihr grünes Berg-Trikot.


Besonders freute sich Tina Liebig im Ziel über die Glückwünsche von ihren Neffen Nick und Rick. Die Blicke über das 85-köpfige Fahrerfeld waren auf die Frau gerichtet, die das grüne Berg-Trikot der Thüringer Tourismus GmbH trug. Nach "Rund um Altenburg", der 1.Etappe der 22. Internationalen Thüringen Rundfahrt der Frauen, wurde der Geraerin dieses Trikot übergestreift. Mit einem dritten und zwei ersten Plätzen bei den drei ausgewiesenen Wertungen erwies sie sich als die dominierende Kletterin am Berg. Ihr Ziel, nach der 2.Etappe das Trikot auch erfolgreich in ihrer Heimatstadt Gera zu verteidigen.
Ihre beste Platzierung bei den vergangenen neun Starts dieser Traditionsrundfahrt in Ostthüringen war Rang zehn. Petra Roßner, sportliche Leiterin des Teams Columbia Highroad Women, sagte bei der Pressekonferenz zum Auftakt der Tour, gefragt nach der derzeitigen Leistung der Geraerin aus dem Team DSB Bank Nederland Bloeit: "Tina Liebig ist in einer bestechenden Form. Ich würde sogar sagen, so gut wie bisher noch nie. Das sich dies bei den vergangenen Rundfahrten der Saison bisher im Ergebnis nicht so widerspiegelt, lag mehr daran, dass sie ihre sportliche Leistung in den Dienst von Marianne Vos stellte."
Wo die sympathische Geraerin, deren Familienname nicht ganz so zu einer erfolgeichen Radsportlerin passen soll - so der Namensforscher Jürgen Udolph im mdr Thüringen Radio am heutigen Mittwoch Vormittag, als er die Herkunft des Namens Liebig erklärte -, ihre Chancen bei der diesjährigen Tour sieht, das meldete sie eindrucksvoll zum Auftakt der Frauentour an.
Auch bei "Rund um Gera" über 126 Kilometer lies sie keine Zweifel daran. Bei Kaltenborn die Nase noch vorn, musste sie allerdings bei Buchheim der späteren Etappensiegerin Charlotte Becker von der Equipe Nürnberger Versicherung am Berg den Vorrang lassen. Dennoch baute sie ihren Vorsprung auf 12 Wertungspunkte aus und damit hatte sie sechs mehr als Petra Dijkman vom Red Sun Cycling Team. Mit vier Zählern nach zwei Etappen folgt Charlotte Becker.
Es waren auch Tina Liebig und die Jenaerin Luise Keller aus dem Team um Petra Roßner, die zu den mutigen Ausreißern in einer 7-köpfigen Spitze gehörten. Fast über den gesamten Etappenverlauf bestimmten sie das Tempo. Bei Kilometer 30 aus dem Feld gelöst, wuchs der Vorsprung nach 75 gefahrenen Kilometern bis 3:25 Minuten an. Ein toller Vorsprung, der dann aber doch nicht reichen sollte. Es war die Teamkameradin von Tina Liebig, die Vortagessiegerin Marianne Vos, die zur Aufholjagd ansetzte. An der Frau in Gelb war nun deutlich zu erkennen, wie der Vorsprung auf die Spitze sich nach und nach verkürzte und wie die Verfolger auf der Schlussrunde dann die Spitze schluckten.
Charlotte Becker aus Waltrop hatte das größte Stehvermögen. Der Exmeisterin im Zeitfahren vermochte auf den letzen neun Kilometern nur die Italienerin Luise Tamanini zu folgen und vor über 3000 begeisterten Zuschauern in Geras "Guter Stube" überquerte die 26-jährige Deutsche nach 3:28,54 Stunden mit zwei Radlängen Vorsprung als Erste das Ziel. Mit einem Rückstand von 46 Sekunden führte Marianne Vos dann das Verfolgerfeld über den Zielstrich, was für die Niederländerin bedeutete, so zumindestens hatte es den Anschein, dass sie das gelbe Sparkassen Leader-Trikot an die Siegerin von Gera, Charlotte Becker, abgeben musste. Doch die Jury wusste es besser. Wolfgang Reichert, Vorstandvorsitzender der Sparkasse Gera-Greiz, hatte bei der Siegerehrung dann die Ehre, Luise Tamanini das gelbe Trikot der Gesamtführenden überzustreifen. Es waren die Bonus-Sekunden, die die Italienerin auf der Etappe gesammelt hatte, und der Etappensiegerin Charlotte Becker das Führungstrikot dann doch noch strittig machten.
"Ich werde alles daran setzen, dass Bergtrikot morgen bei "Rund um Schleiz" erfolgreich zu verteidigen", tröstete sich die Geraerin Tina Liebig darüber hinweg, dass ihr herausgefahrener Vorsprung nicht ausreichte, um sich bei der Etappenankunft in Gera vorn zu platzieren.
Worüber sich Tina Liebig besonders freute, im Ziel gab es Glückwünsche von ihren Neffen Nick und Rick.   (rs)


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24.07.2009 - www.ssv-gera.de