Gera, 02.04.2009
Kommen immer wieder gern in die Otto-Dix-Stadt Gera.
Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm empfing die WM-Bronzemedaillengewinner im Teamsprint René Enders und Robert Förstemann.


Robert Förstemann und René Enders präsentieren vor dem Geraer Rathaus mit Stolz ihre WM-Bronzemedaille, die sie im Teamsprint gemeinsam mit Stefan Nimke holten. Mit Bronze im Teamsprint von den Bahn-Weltmeisterschaften aus dem polnischen Pruszkow in ihre Heimat zurückgekehrt, ließ es sich Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm nicht nehmen, René Enders und Robert Förstemann vom SSV Gera 1990 persönlich in seinem Amtszimmer im Rathaus zu empfangen.
Mitgebracht hatten beide ihre Medaille, die sie mit berechtigtem Stolz dem Rathauschef zeigten. Er bedankte sich mit Blumen, einen an "90 Jahre Bauhaus" erinnernden Tilo-Schoder-Kalender sowie ein T-Shirt mit dem Logo der Otto-Dix-Stadt Gera. "Das T-Shirt soll dazu beitragen, dass unsere Stadt international noch bekannter wird", so der Wunsch von Dr. Norbert Vornehm, der sich mit großem Interesse über die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft und die WM-Wettbewerbe informieren ließ, wie auch über die Zukunftspläne beider Radsportler.
Robert Förstemann hätte sich schon eine bessere Platzierung im Sprint gewünscht. "Wir hatten viel Pech. Vielleicht haben wir unser Glück nach Bronze und zwei Weltmeistertiteln auch etwas überstrapaziert. Pech vor allem, weil wir Deutschen in der ersten Runde gleich alle aufeinandergetroffen sind und uns so gegenseitig ausgeschaltet haben", resümiert Robert Förstemann, der seinen sportlichen Höhepunkt nun bei der Deutschen Bahn-Meisterschaft in Erfurt sieht.
Für René Enders werden die nationalen Titelkämpfe nur eine Standortbestimmung auf seinem Weg zur U23 Europameisterschaft sein. Danach gefragt, ob man sich noch daran erinnert, wie es mit dem Radsport einmal angefangen hat, meint der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Peking: "Ich muss häufig daran denken. Ich war mit meinem Mountainbike unterwegs, als mich Gerald Mortag gesehen und zum Radsport geholt hat. Ja, was wäre aus mir geworden, wenn er mich nicht gesehen hätte? Eins weiß ich genau, Radsportler bestimmt nicht", so René Enders.
Auch Robert Förstemann bezieht sich auf eine Aussage des Geraer Radsporttrainers. "Gerald Mortag hat immer gesagt, wir sollten nie unsere Wurzeln vergessen." Und weiter: "Am Wohlsten habe ich mich immer im Wasser gefühlt. Allerdings war aus gesundheitlichen Gründen für mich der Sport für längere Zeit tabu. Dann musste ich mich entscheiden zwischen Schwimmen oder Radfahren. Im Urlaub in Belgien erlebte ich die Tour de France live. Die ehemalige Arbeitskollegin meiner Mutter war die Ehefrau von Enrico Poitschke. Da musste ich mich wohl für den Radsport entscheiden. Damals war ich 16 Jahre. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe."
Wie man mit einem solchen Erfolg bei Olympia oder der Weltmeisterschaft umgeht, erzählte René Enders. "Die Emotionen über den Erfolg kommen erst später. Durch die intensive Vorbereitung, dann noch der Wettkampf, da ist die Anspannung einfach zu groß, um das alles richtig zu erfassen, da läuft alles irgendwie routinemäßig ab."
Einheitlich auch ihre Meinung, dass Erfolge im Team motivierend wirken. "Wir haben uns gemeinsam vorbereitet. Jeder weiß von jedem, was er gemacht hat, wie das Training angeschlagen hat. Wenn andere Erfolge haben, dann fragt man sich immer, was haben die anders gemacht. So weiß man aber, dass auch ein gewisses Quäntchen Glück wie auch die Tagesform dazugehören. Unsere Freude über die Bronzemedaille und die beiden Weltmeistertitel, die war natürlich schon groß", berichtet René Enders.
Dass sich beide voll auf ihre sportliche Entwicklung konzentrieren können, verdanken sie auch der Förderung durch die Bundespolizei. "Es ist schon wichtig, dass neben dem Sport auch die berufliche Entwicklung gesichert ist, denn schnell kann die sportliche Karriere zu Ende sein. Die Gewissheit, dass es nach dem Sport arbeitsmäßig weiter geht, hält uns auch den Kopf frei, um uns voll auf den Sport zu konzentrieren", meinen die Athleten. Robert Förstemann hat seine Ausbildung erfolgreich Anfang des Jahres beendet. "Und du wirst es demnächst auch schaffen", so Robert zu René.
Jetzt heißt es erst einmal Ausspannen. Robert Förstemann wird für einige Tage in die Türkei reisen. René Enders ist noch auf der Suche nach einem Urlaubsziel. Für ihn ist es, seit der Vorbereitung auf die Juniorenweltmeisterschaft 2003, der erste Urlaub. Und den will er genießen. "Rad werde ich in dieser Zeit mit Sicherheit nicht fahren", sagt er mit einem Lächeln.
Beide Sportler kommen immer wieder gern nach Gera, sind dankbar für das Interesse, welches der SSV Gera ihnen entgegen bringt und beide zeigten sich auch beeindruckt darüber, dass der Geraer Oberbürgermeister für sie Zeit gefunden hat.   (rs)


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05.04.2009 - www.ssv-gera.de