Gera, 04.06.2009
Halten wir es mit Nenas Song: Wunder gescheh´n.
Geraer Sportvereine und Politiker setzten deutliches Signal Pro Radrennbahn.


"Roll- und Radsport für Geras Kinder" fordern die jungen Speedskater vom RSV Blau-Weiß Gera, als sie ihre Runden auf dem Betonoval der Geraer Radrennbahn drehten. Gut zu wissen, dass es Freunde gibt. Eine Erfahrung, die die Radsportler des SSV Gera kürzlich, anlässlich des 3.Laufs zum eropräzisa Nachwuchs-BahnCup, nicht nur erfahren sondern auch hautnah spüren konnten. Transparente mit der Aufschrift "RSV und SSV zusammen für eine sportliche Zukunft in Gera" und "Roll- und Radsport für Geras Kinder", hielten die jungen Speedskater vom RSV Blau-Weiß Gera den Zuschauern wie auch der reichlich erschienen Geraer Politprominenz, darunter auch aus Erfurt Peter Gösel, Präsident des Landessportbundes Thüringen, entgegen, als sie ihre Runden auf dem 250 m Betonoval der Geraer Radrennbahn auf ihren Rollen drehten.

Diesmal ging es für die national und international erfolgreichen 'Rollis' nicht um Sieg und Medaillen. Nein, sie waren mit ihrer Trainerin Katharina Berg gekommen, um ihre Solidarität mit den Radsportlern zu dokumentieren, die seit Jahren für eine ihren Erfolgen entsprechenden Trainings- und Wettkampfstätte kämpfen. Gekommen waren auch die Nachwuchsfußballer vom 1. FC 03 Gera, Sportler vom Schwimmverein Gera und zahlreiche Vertreter anderer Geraer Sportvereine. Initiiert wurde die Aktion "Geraer Sportvereine unterstützen den SSV Gera in seinem Kampf um die Radrennbahn" vom mitgliederstärksten Sportverein der Otto-Dix-Stadt, dem Schwimmverein Gera. Zusätzlich fand die Aktion Unterstützung durch den Stadtsportbund Gera, dessen Präsident Dr. Rainer Willms die Vereine in einem Brief aufforderte, diese Aktion zu unterstützen.

Erschienen waren auch Vertreter der Geraer Parteien, die sich nicht nur einen Überblick über die Sportstätte eines der erfolgreichsten Radsportvereine Deutschlands verschaffen konnten, sondern sich selbst auf ein Rennrad setzten und einige Runden drehten, wie der Spitzenkandidat der Grünen Eugen Weber, CDU- Politiker Karsten Blau oder Kerstin Thiel und Gitta Zschach von der Wählergemeinschaft Arbeit für Gera, die nach drei Runden etwas außer Atem vom Rennrad stieg und meinte: "Das ist ja ganz schön hucklig". Was dem aktuellen Zustand der Radrennbahn eher schmeichelt, denn es ist für diese Geraer Traditionssportstätte schon längst 'Fünf vor Zwölf'.

Keine Sportart hat Gera international so bekannt gemacht wie der Radsport. Selbst unter den schwierigen Bedingungen des Übergangs von der SG Wismut Gera zum SSV Gera 1990 riss die Erfolgsbilanz nicht ab. Nun allerdings, nach 20 Jahren deutscher Einheit, hängt diese Tradition an einem seidenen Faden, der jederzeit reißen kann. Mit der Radrennbahn steht und fällt die Radsporthochburg Gera.

Für fast drei Stunden standen in der Geraer Radrennbahn Sportler und Politiker eng beisammen, verband sie ein Gedanke: 'Radrennbahn'. Doch die Nähe an den Menschen muss nicht gleichbedeutend sein, dass sie auch in den Köpfen aller angekommen ist. Doch wer am Ertrinken ist, greift nach jedem Strohhalm und mag es noch so unsinnig erscheinen. Wollen wir es mit Nena und ihrem Song aus dem Jahr des Mauerfalls 1989 "Wunder gescheh´n" halten und hoffen darauf, dass durch den neuen Stadtrat ein Ruck in Richtung Radrennbahn geht.   (rs)


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05.06.2009 - www.ssv-gera.de