Gera, 08.06.2009
Sekt allein tut es heute nicht mehr.
Pro Radsporthalle – solidarischer Schulterschluss des Geraer Sports.


Aus Erfurt nichts Neues! "Ich sehe keine Chancen, für das Projekt aus dem Landeshaushalt Mittel abzuzweigen." Deutlicher konnte es Peter Gösel, Präsident des Landessportbundes Thüringen, den SSV-Radsportlern nicht sagen, die ihn zum 3.Lauf des eropräzisa Nachwuchs-BahnCups auf ihre marode Wettkampfstätte eingeladen hatten. Und Gösel weiter: "Gefordert ist die Stadt. Ich kann aber im Moment nicht sehen, dass sich dort etwas tut." Auch das ist für die SSV-Vertreter nichts Neues. Der Ball wird hin und her geschoben, jeder gibt dem anderen die Schuld, während dessen die Radrennbahn vor sich hin vegetiert und die Radsportler um ihre Zukunft fürchten.

"RSV und SSV zusammen für eine sportliche Zukunft in Gera" Noch warten die SSV-Radsportler mit Erfolgen auf. Doch wie lange noch. Die Radsporthochburg Gera steigt und fällt mit der Radrennbahn. "Ich komme immer wieder gern nach Gera. Habe hier auf der Bahn als Aktiver schon so manche Runde gedreht und kann nur sagen, eine Radsporthalle für Gera wäre eine tolle Sache", meint Olympiasieger René Wolff, Sprinttrainer in Erfurt, der den Bahnwettkampf in Gera nutzte, um den Leistungsstand seiner Schützlinge im nationalen Vergleich zu überprüfen.

Der Einladung des SSV-Präsidiums waren auch Vertreter aus der Kommunalpolitik gefolgt. Vielleicht nicht im jeden Fall das 'Who is Who', was die Geraer Politikriege zu bieten hat.

Es war die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Olaf Ludwig, die 1995 die Spitzen der Geraer Politik im Areal der Radrennbahn zusammengeführt hatte. "Heute gibt´s SPD-Sekt", scherzte damals SPD-Chef Helmut Beer. Sekt allein, egal auch von welcher Partei, tut es heute nicht mehr. Auch das nur Einstellen von Fördermitteln im Kommunalhaushalt ist keine Lösung auf Dauer. Das Projekt Radrennbahn ist in Gera zu einer unendlichen Geschichte geworden, die zwingend einer Aufarbeitung bedarf.

"Radsport ist in Gera die Traditionssportart Nr.1. Was die Radsportler durch harte Arbeit geschafft haben, hat Gera national und international berühmt gemacht. Die Radsportler brauchen eine Trainings- und Wettkampfstätte, um diese Tradition weiter fortzusetzen, um auch künftig Weltklasseleistungen zu bringen", so Jürgen Kepke, Präsident des Schwimmvereins Gera, der alle Geraer Vereine aufgerufen hat, sich mit den Radsportlern solidarisch zu erklären.

Dass der Geraer Sport eine Familie ist, diese Erfahrung machten die Radsportler bei ihrer Veranstaltung am 3. Juni. Sportler anderer Vereine waren mit ihren Trainern und Vorstandsvertretern gekommen, um ihre Solidarität zu beweisen. Die jungen Fußballer vom 1. FC 03 wie auch die Schwimmer scheuten sich nicht und drehten mit dem Rennrad einige Runden auf dem 250 m Betonoval und die Speedskater schossen auf ihren Rollen mit Transparenten "RSV und SSV zusammen für eine sportliche Zukunft in Gera" und "Roll- und Radsport für Geras Kinder" über die Bahn.   (rs)


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08.06.2009 - www.ssv-gera.de