Gera, 22.07.2009
Radrennbahn - "Für mich einfach nur traurig"
Robert Förstemann sorgt sich um die Zukunft der Radsportstadt Gera.


Im Gespräch: Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm, Thomas Seidel (Stadtverwaltung Gera) und Robert Förstemann. Begeistert wurden die Teilnehmer der 22. Internationalen Thüringen Rundfahrt der Frauen in der Otto-Dix-Stadt Gera begrüßt. Empfangen wurden sie auch von Stadtmaskottchen Gero, dem Goldenen Spatz und Otto Dix. Unter den Radsportfans auch Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm, der in seinen Begrüßungsworten wieder einmal mehr Gera als Stadt des Radsports, als die Radsportstadt, heraus stellte. Der hohe Stellenwert des Radsports in der Otto-Dix-Stadt bildete auch den Hintergrund für das Rahmenprogramm zwischen Start und Zielankunft der Radamazonen. In all seiner Vielfalt präsentierte sich, was mit Radsport, Rad und Radfahren zu tun hat.

Geras Sozialdezernentin Christine Neudert gemeinsam mit Robert Förstemann im Interview. Und wenn es in Gera um den Radsport geht, da kommt keiner um die Frage nach der Radrennbahn herum. Noch wird das 250 m Betonoval als Trainings- und Wettkampfstätte genutzt. Die Frage ist nur, wie lange geht das noch? "Das Land hatte bisher andere Prioritäten gesetzt. Wir werden aber nicht locker lassen", so Geras Sozialdezernentin Christine Neudert, im Interview gemeinsam mit Ehrengast Robert Förstemann, Deutscher Meister im Teamsprint und DM-Zweitplatzierter im 1000 m Zeitfahren. "In Gera sind meine Wurzeln. Hier bin ich zu Hause und obwohl ich viel in Berlin trainiere, habe ich meinen Hauptwohnsitz nicht gewechselt. Über die Einladung für den heutigen Tag habe ich mich sehr gefreut. Ich komme gern nach Gera und so wäre ich auch ohne die Einladung gekommen", erzählt Robert Förstemann, der im September 2001 mit dem Radsport im SSV Gera bei Wolf-Dieter Lampke begonnen hatte. "Ich hatte sofort Gefallen am Radsport gefunden. Dass dann aber die Bahn mein zu Hause wurde, daran habe ich damals noch nicht gedacht", schaut das Geraer Sprint-Ass zurück. Doch wenn er in seine Heimatstadt kommt, dann ist auch ein Stück Wehmut dabei. "Ein Besuch bei meinen Eltern heißt für mich nicht, Beine hoch. Auch da muss ich trainieren. Und dann unsere Radrennbahn. Für mich einfach nur traurig. Ich kann nur hoffen, das sich da bald etwas tut", so Robert Förstemann, der seinem Herzen zum Thema Radrennbahn in einem persönlichen Brief an Geras Oberbürgermeister Luft machte. "In Gera hat der Radsport eine große Tradition und mich macht es stolz, dass ich dafür auch schon einen bescheidenen Beitrag leisten konnte. Doch das kann es ja nicht gewesen sein. Wenn die Traditionslinie nicht abreißen soll und Gera sich weiter als die Radsportstadt sieht, dann muss schnellstens eine Lösung gefunden werden. Ich komme viel herum und nicht nur hier in Deutschland. Ich habe so manche Radrennbahn gesehen und stelle mir immer wieder die Frage: Warum geht das in Gera nicht?", so Robert Förstemann etwas traurig aber auch fordernd.   (rs)


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23.07.2009 - www.ssv-gera.de