Gera, 28.07.2009
Tina Liebig verteidigt bei "Rund um Gera" ihr grünes Berg-Trikot.
Geraer bereiten der Weltklasse des Frauenradsports einen herzlichen Empfang.


Es kann eben nur besser werden. Doch das Geraer Publikum ist nicht so einfach zu aktivieren. Da fiel das Feedback für die Weltklasse des Frauenradsports in den vergangenen Jahren in den anderen Rundfahrtorten oftmals etwas besser aus. Geraer Markt, am Stadion, in der Schloßstraße – der Wechsel des Zielortes brachte nicht wirklich den erwünschten Effekt.

Ganz anders bei der 22. Auflage der Internationalen Thüringen Rundfahrt der Frauen. Am 22. Juli war die Otto-Dix-Stadt Etappenort mit Start und Ziel in der Großen Kirchstraße. Viele Radsportfans waren schon zum Start gekommen und dann bei der Zielankunft gaben Tourkenner dem Geraer Publikum für ihre Begeisterung ein "sehr gut".

Und für alle, die gekommen waren, hatte sich das Warten auf die Ankunft der Frauenelite gelohnt. Mit besonderem Interesse wurden die Tourberichte von der Strecke verfolgt, wollte man doch wissen, wie sich die Geraerin Tina Liebig auf den 125,2 Kilometern schlägt, vor allem bei den drei ausgewiesenen Bergwertungen. Die 29-jährige Geraerin konnte sich das grüne Berg-Trikot der Thüringer Tourismus GmbH nach der 1.Etappe "Rund um Altenburg" überstreifen und wollte es natürlich zu Hause erfolgreich verteidigen. Was ihr dann auch gelang. Mit einem Sieg und einem zweiten Rang bei den Bergsprints in Kaltenborn und Buchheim baute sie ihren Vorsprung in dieser Sonderwertung weiter aus. So konnten die Geraer Radsportfans nach Abschluss der 2.Etappe ihre Tina Liebig als Bergkönigin feiern. Sich voll auf die Bergwertung konzentriert, hatte sie allerdings keinen Einfluss auf eine vordere Etappenplatzierung. Im Spurt setze sich Charlotte Becker von der Equipe Nürnberger Versicherung durch, die zeitgleich nach 3:28,54 Stunden, aber hauchdünn vor ihrer Kontrahentin Luisa Tamanini vom Team Selle Italia Ghezzi über den Zielstrich fuhr. Rang drei ging an die Teamkameradin von Tina Liebig, die Siegerin von Altenburg Marianne Vos, die als Weltcup-Führende und Olympiasiegerin im Punktefahren, auch wenn erst 22-jährig, schon als Favoriten auf den Gesamtsieg bei dieser Tour mit gehandelt wurde.

Nach den gut 587 zurückgelegten Kilometern wurde nach Abschluss der Tour in der 800-jährigen Schloss- und Residenzstadt Greiz das gründe Berg-Trikot der Thüringer Tourismus GmbH an Tina Liebig überreicht, die zuvor von Thüringens Finanzministerin Birgit Diezel mit dem Amy Gillett-Gedächtnis-Preis für ihre herausragende kämpferische Leistung geehrt wurde.

Der Tour-Gesamtsieg und damit das gelbe Sparkassen Leader-Trikot ging mit der Dänin Linda Willumsen an das Team Columbia Highroad Women um die sportliche Leiterin Petra Roßner, die 1987 diese Tour gewinnen konnte. Zusätzlich wurde die 24-jährige Linda Willumsen mit dem Altenburger Radler Aktiv-Trikot geehrt. Marianne Vos, die sich das schwarze Altenburger 'wirklich gut!' Sprint-Trikot und das rote OTZ Nachwuchs-Trikot eroberte, kam mit 33 Sekunden Rückstand auf Gesamtrang zwei, und Rang drei sicherte sich mit 45 Sekunden Rückstand auf die Führende die Schwedin Susanne Ljungskog vom Team Flexpoint.

Robert Förstemann trat beim Ergometer-Marathon "Rundfahrtstädte aktiv" in Gera als Erster in die Pedale. Überbrückt wurden die fast dreieinhalb Stunden Warzezeit in Gera mit einem Großen Familien-Aktionsprogramm in Geras "Guter Stube", dem Markt. Ehrengast Robert Förstemann, Olympiateilnehmer von Peking, Deutscher Meister im Teamsprint und Zeitplatzierter über die 1000 Meter Distanz, trat beim Ergometer-Marathon "Rundfahrtstädte aktiv" als Erster in die Pedale. Auch Geras Sozialdezernentin Christine Neudert ließ es sich nicht nehmen, für den Geraer Nachwuchssport zu radeln. Nach den vorgegebenen zwei Stunden konnten 250,4 Kilometer zusammengerechnet werden. Das waren 63,8 Kilometer mehr als tags zu vor in Altenburg. Doch die Freude der Geraer reichte gerade einmal einen Tag, denn die Schleizer setzten mit 339 Kilometern eine neue Bestmarke, die dann auch nicht mehr zu knacken war. In Triebes kam man auf 226,3 Kilometer. Die Schmöllner legten noch einmal mit 257,9 Kilometern zu. Gewissermaßen auf der Zielgeraden stießen dann die Greizer Radler, die 274,9 Kilometer schafften, die Geraer noch vom Podest. Und auch so etwas gibt es noch: Freude über die rege Beteiligung herrschte bei den Sponsoren und Förderern vom Klinikum Altenburger Land und dem Kreiskrankenhaus Greiz, die ausnahmsweise einmal gern ihr Geld los wurden. In Gera kann sich der Stadtsportbund nun über die erradelten 250 Euro freuen.   (rs)


Bilder in der  SSV-Fotogalerie >>
Homepage der  Otto-Dix-Stadt Gera >>
Homepage der  Int.Thüringen-Rundfahrt der Frauen >>

    << zurück zur Übersicht

28.07.2009 - www.ssv-gera.de