Kommt jetzt Bewegung in eine "alte Dame"?
Radsporthalle hat für die Stadtratsfraktion "Arbeit für Gera" hohe Priorität.

SSV Gera / Presse

26. Feb 2010

Noch ist sie nicht frei von Schnee und Eis. Noch müssen die Radsportler warten, bis sie wieder ihre Runde auf dem 250 m Betonoval drehen können. Auch wenn derzeit die Ruhe noch über dem Areal der Geraer Radrennbahn liegt, scheint sich, ähnlich dem Frühlingserwachen, einiges zu rühren. Kommt jetzt Bewegung in eine "alte Dame" namens Radrennbahn? “Wir sind der neuen Radsporthalle noch nie so nah, wie jetzt“, äußerte sich vor einigen Wochen Dr. Rainer Willms, Präsident des Stadtsportbundes Gera. Gemeinsam mit dem Stadtsportbund Erfurt will die Dachorganisation des Geraer Sports am 8. März 2010 in Erfurt eine Erklärung "Pro Radsporthalle in Gera" unterzeichnen.

Zwar verfügt die Landeshauptstadt über eine moderne überdachte Bahn, doch ist eine ganzjährige Nutzung nicht gewährleistet. Selbst bei Regen bietet sie nicht die Sicherheit für die Bahnbenutzung. Ganz abgesehen davon, dass das Fahrerlager wie auch die Warmfahrstrecke innerhalb der Bahn den Wettereinflüssen ausgesetzt sind. Wie anfällig die Erfurter Bahn am Andreasried ist, zeigte sich im Vorjahr bei den Deutschen Bahnmeisterschaften, wo die Unterbrechung der Wettbewerbe infolge des Dauerregens zum Normalfall wurde.

Während in Erfurt eine gut erhaltene Radrennbahn neu entstand, fristet in Gera eine Bahn ihrem Schicksal, deren Wurzeln bis in die 30-er Jahre reichen und die vor über 50 Jahren einmal einer Radikalkur unterzogen wurde. Seitdem beschränkt sich der Erhalt auf Notreparaturen, um den Trainings- und Wettkampfbetrieb aufrecht zu erhalten.

Was Sportstätten angeht, braucht sich die Otto-Dix-Stadt nicht zu verstecken. Selbige sind in den letzten Jahren wie Pilze aus den Boden geschossen und nicht wenig mit dafür vom Land bewilligten Fördermitteln. So manche Sportart - es sei ihnen gegönnt - zog Nutzen aus dem BUGA-Projekt. Anders der Radsport. Hier blieb der Wunsch nach einer neuen Wettkampfstätte bis jetzt Vater des Gedankens. Die wohl traditionsreichste Geraer Sportart wartet seit über einem Jahrzehnt auf eine ihren Leistungen entsprechende Sportstätte. An den Leistungen der Radsportler hat es mit Bestimmtheit nicht gelegen. Oder vielleicht doch? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

"Ohne eine attraktive Wettkampfstätte, ist der Anspruch Geras als Radsportstadt auf Dauer nicht zu halten“, darin sind sich die Insider des Radsports einig. Dennoch fehlt es an deutlichen Signalen, die nicht selten auch dadurch abgeschwächt werden, weil immer wieder neue Projekte initiiert werden, deren Lösung Kraft in Anspruch nimmt, die anderswo wieder eingespart werden muss. Die Bekenntnisse zur Radsporthalle im Vorfeld der Kommunal- und Landtagswahlen 2009 waren mehr als deutlich, nur dass im Ausgang der Wahl nicht die Partner zusammengefunden haben, die man sich gern gewünscht hätte. Was die Frage danach stellt, welches Gewicht ein Bekenntnis vor der Wahl dann nach der Wahl noch hat.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Eine Bresche in die Phalanx der Hoffnung stößt nun die Fraktion "Arbeit für Gera" im Geraer Stadtrat. So eindeutig hat sich bisher noch keine Fraktion zur Geraer Radrennbahn bekannt, und das selbst auf die Gefahr hin, sich den Zorn der Geraer Freiluftschwimmer zuzuziehen. Die Forderung der AfG ist eindeutig: "Bei der Investitionsentscheidung der Stadt muss es . . . heißen: ´Zuerst eine Radrennbahn und dann ein Freibad`“. Das Freibad, so heißt es weiter, "würde zwar als weitere Sportstätte zu den so genannten weichen Standortfaktoren zählen, aber auch bei den Sportstätten hätte ein Freibad eine eindeutig geringere Priorität als z.B. eine neue Radrennbahn. Ein Freibad wäre ein ´Spaßbad` und kein Bad für Leistungssport. Dafür hat die Stadt das Hofwiesenbad als Hallenbad vorgesehen. Wenn Gera sich als Sportstadt bezeichnet - und das mit Recht -, so muss dem Radsport im Bereich der Traditionssportarten eine hohe Priorität eingeräumt werden.“

Für die Geraer Radsportler gehen solche Worte runter wie Öl. Es dürfen ruhig noch mehr derartige Bekenntnisse sein. (rs)


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