Radsporthalle für Gera noch lange nicht vom Tisch.
Thüringer Sozialministerin Heike Taubert spricht von einem mutigen Projekt.

SSV Gera / Presse

08. Jun 2010

Uwe Jentzsch, Ehrenvorsitzender des Thüringer Journalisten-Clubs, dankte Heike Taubert, Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, für ihre Gesprächsbereitschaft.
Uwe Jentzsch, Ehrenvorsitzender des Thüringer Journalisten-Clubs, dankte Heike Taubert, Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, für ihre Gesprächsbereitschaft.

Erfurt. "2010 keine Fördermittel vom Land Thüringen für Radsporthalle“, titelte das Presseamt der Otto-Dix-Stadt Gera in seiner Meldung vom 3. Mai 2010;. In den folgenden Tagen stand es dann schwarz auf weiß in allen Zeitungen. Die Reaktionen waren entsprechend. "Nun bekommt Gera doch keine Radrennbahn." Nicht gerade aufmunternd für die Vertreter des SSV Gera 1990, die sich gemeinsam mit dem Stadtsportbund Gera und dem Fachdienst Bildung und Sport immer wieder für das Projekt Radsporthalle stark machen.

Die vom Freistaat für den Sportstättenbau bereitgestellten Mittel betragen für 2010 nur 6,2 Millionen Euro. Anträge liegen aber von 160 Trägern mit einem Gesamtförderungsbedarf von 37,2 Millionen Euro vor. Da gibt es keinen Spielraum für den Bau einer Radsporthalle in Gera. Es mag bitter klingen, aber so ist die Realität und daran führt kein Weg vorbei.

Doch so aussichtslos wie es sich anhört, ist es dann doch nicht. Uwe Jentzsch, Ehrenvorsitzender des Thüringer Sportjournalisten-Clubs nahm den kürzlichen Arbeitsbesuch der Verbandsmitglieder zum Anlass, die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert, in deren Ressort auch der Sport fällt, nach diesem Thema genauer zu befragen. Der ehemalige dpa-Journalist sprach davon, dass die Radsporthochburg Gera ohne Radsporthalle längst zum Dauerthema im Thüringer Leistungssport geworden ist und wollte wissen, wie die Situation derzeit aussieht und welche Chancen Gera für den Bau einer Radsporthalle überhaupt noch hat.

"Sie wissen ja, dass es über die vielen Jahre einen Abwägungsprozess in Thüringen gab, was die Radsporthalle betrifft. Es gibt nun wieder neue Ideen, gemeinsam mit einem Investor die Radsporthalle zu bauen. Ich habe mir eine Zeichnung angesehen, wie die neue Radrennbahn aussehen soll, ein mutiges Projekt. Nun bleibt abzuwarten, wie es die Stadt versteht, am Ball zu bleiben. Vorerst muss ich aber den Ball wieder zurückgeben. So lange sich die Stadt nicht entschieden hat und mir die entsprechenden Unterlagen nicht vorliegen, kann ich als Ministerin nicht darüber entscheiden, ob das Projekt förderungswürdig ist oder nicht. Ich sehe aber auch, und darüber habe ich mich mit dem Oberbürgermeister unterhalten, dass der Radsport in Gera eine lange Tradition hat und auch die Nachwuchsarbeit, wir waren ja auch zusammen gewesen (Heike Taubert bezieht sich auf ihren Besuch bei der diesjährigen Ostthüringen Tour Ende April in Gera), sehr vielversprechend ist. Aus diesem Grund stehe ich dem Bau einer Radsporthalle positiv gegenüber. Natürlich muss es finanzierbar wie auch realisierbar sein“, so die Ministerin.

Jens Fiedler, Referatsleiter Sport beim Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, griff die Frage auf: "Kann sich ein so kleines Land überhaupt zwei Radrennbahnen leisten"? Er erinnert, dass der Bund sich eindeutig positioniert hatte. "Wenn wir aus Bundesmitteln den starken, ja sehr starken Radsport in Thüringen fördern, dann nur einmal. Es gab den Abwägungsprozess - wo geht die Bundesförderung hin - im Sport selbst. Da gab es nur Erfurt, denn dort ist der Stützpunkt mit dem Sportgymnasium und der Nachwuchsbetreuung, der Olympiastützpunkt. Wir haben aber auch gesagt, "jawohl, danach kommt Gera", als anerkannter Stützpunkt für den Radsport, der seit Jahrzehnten eine hervorragende Nachwuchsarbeit leistet“, so der Referatsleiter.

Bereits vor zwei Jahren hat die Stadt Gera ein Konzept vorgelegt, nun sei ein privater Investor ins Spiel gebracht wurden, so Klaus Fiedler. Die Stadt müsse nun abwägen, welches der beiden Modelle sie favorisiert und mit welchen Dimensionen. "Es ist ein neuer Standort, die alte Bahn wird abgerissen. Es geht nun darum, ein Projekt zu installieren, welches mit überschaubaren Mitteln realisiert werden kann. Für das erste Projekt waren 3,5 oder 3,6 Millionen Euro im Gespräch. Ob das ausreicht, weiß ich nicht. Was nun das neue Projekt angeht, müssen erst einmal die Dimensionen abgeklärt und erst dann kann darüber entschieden werden“, stellt Klaus Fiedler klar.

"So kann man sagen: Die Stadt Gera muss jetzt alle Unterlagen einreichen und dann kann das Land entscheiden“, versucht Uwe Jentzsch die Ministerin und den Staatssekretär festzulegen.

"Eine Projekt ist mir beschrieben wurden, was ja relativ einfach war. Das neue Projekt habe ich auf einer Zeichnung gesehen. Es soll auf dem Dach meiner ehemaligen Firma (Elektronik) errichtet werden“, so Heike Taubert.

Der Antrag des Investors wird derzeit im Tourismus-Ressort des Thüringer Wirtschaftsministeriums, also nicht im Hause von Heike Taubert, bearbeitet. Dennoch sind die Türen im Sozialministerium für das Projekt einer Geraer Radsporthalle weiter geöffnet. Es ist davon auszugehen, dass eine Realisierung ohne Fördermittel des Sozialministeriums nicht möglich ist, selbst wenn eine Förderung über das Tourismus-Ressort erfolgt. Noch einmal die Ministerin: "Wir warten auf weiter Unterlagen."

Gesprächsthemen bei der Journalistenrunde mit der Sozialministerin waren weiter die kostenlose Nutzung der Sportstätten, die wachsende Bedeutung des Breitensports, das Problem der Übungsleitergewinnung, die Anerkennung des Ehrenamtes in den Unternehmen, die Zuwendungen des Landes für den Thüringer Sport angesichts der bundesweiten Sparzwänge, wie auch die Chancen für den Bau einer Großschanze in Oberhof und nachgefragt wurde zur Finanzhilfe für den FC Carl Zeiss Jena. (rs)


Otto-Dix-Stadt Gera siehe gera.de >>
Verband Deutscher Sportjournalisten siehe sportjournalist.de >>
Thüringer Sozialministerium siehe thueringen.de >>

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