John Degenkolb vom SSV Gera 1990 erkämpfte sich bei den Juniorenweltmeisterschaften im mexikanischen Aguascalientes die Silbermedaille im Einzelzeitfahren. Damit knüpfen die BDR-Straßenfahrer an die erfolgreiche Bilanz der Bahnradsportler an, die je drei Gold- und Bronzemedaillen erkämpfen konnten. "Eigentlich war ich vor dem Start ganz ruhig. Der Bundestrainer Patrick Moster hatte den Druck von mir genommen, trotzdem wusste ich, dass die ganzen Hoffnungen in dieser Königsdisziplin des Straßenradsports auf mir und meinem Vereinskameraden Florian Harbig ruhten. Dass es dann so gut gelaufen ist, macht mich glücklich", freute sich der 18-jährige Geraer. Mit einem Rückstand von 24 Sekunden auf den Titelträger Taylor Phinney (37:28,010 min.) aus den USA bewältigte er in einer Höhe von knapp 2000 Meter und bei hoher Luftfeuchtigkeit die 27,8 km lange Zeitfahrstrecke. Bronze ging mit Nikita Novikov (37:58,860 min.) nach Russland.

"Das war ein sehr überzeugender Wettkampf von John. Er hat unsere Erwartungen voll erfüllt", resümiert der Bundes-Coach die gezeigte Leistung, bei der der Schützling von SSV-Trainer Gerald Mortag auf der schweren Strecke bis an seine Grenzen gegangen ist.

Für den zweiten Geraer Florian Harbig endete das Zeitfahren mit einer Zeit von 41:58,910 Minuten auf Platz 43. Dennoch für Patrick Moster eine Überraschung, "Damit hatte ich nicht gerechnet, ist er doch mit einem großen Handicap ins Rennen gegangen", lobte der Bundestrainer die Leistung von Florian Harbig. Der 18-jährige war bei einer Trainingsfahrt in Mexiko gestürzt, hatte sich Hautabschürfungen zugezogen und musste an einer Verletzung im Kniebereich sogar genäht werden.

"Insgeheim habe ich schon auf eine Medaille gehofft. Dennoch bin ich immer etwas vorsichtig in meiner Einschätzung. Immerhin ist es ja eine Juniorenweltmeisterschaft und da sind die stärksten Junioren am Start. Was für John spricht, ist seine Einstellung mit der er sich auf die JWM vorbereitet hat. Er ist ein Kämpfertyp. Er hat die Medaille voll verdient und auch uns als Verein tut diese Silbermedaille gut", meint Gerald Mortag, der nun mit Spannung auf das Straßenrennen am Sonntag wartet, wo sein Schützling erneut an den Start gehen wird.   (rs)

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