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Standort geplatzt
In der Tschaikowskistraße wird keine Radsporthalle gebaut.
(16.05.2008 / OTZ Gera / Uwe Müller)

Stadtrat und Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) haben sich mit ihren Neubau-Plänen für die Radsporthalle in Heinrichsgrün verkalkuliert. Die Sportstätte - Ersatz für die marode Radrennbahn in Debschwitz - sollte in der Tschaikowskistraße 34 errichtet werden.

Für den Neubau wollte die Stadt u.a. Städtebaufördermittel anzapfen. Doch genau aus diesem Topf hat der Steuerzahler schon einmal gezahlt - für den Abriss des ehemaligen Textima-Gebäudes. "Städtebaufördermittel werden zur Beseitigung städtebaulicher Missstände ausgereicht. Das ist mit der Bewilligung von Geldern für den Abriss der Industriebrache geschehen", erläutert Geras Finanzbürgermeister Norbert Hein (CDU) auf Nachfrage. Im Sinne dieser Definition geht es beim Neubau einer Radsporthalle nicht um die Beseitigung eines städtebaulichen Missstandes. "Die Tschaikowskistraße wird nicht Standort", konstatiert Hein die Konsequenz.

Warum diese Förderszenarien nicht bekannt waren, als der OB im November 2007 die Radsporttrainingshalle für das Jahr 2010 in Aussicht stellte und der Stadtrat im Dezember den entsprechenden Beschluss fasste, sei dahingestellt. Auch die Rechnung, den Eigenanteil für den Neubau durch den Verkauf des Grundstücks der alten Radrennbahn aufzubringen, ist nicht aufgegangen; die Altlastenbeseitigung in Debschwitz - die Bahn wurde auf Kriegsschutt gebaut - kommt um ein Vielfaches teurer als zunächst angenommen, so dass sie den zu erwartenden Verkaufserlös nahezu auffrisst.

Finanzbürgermeister Hein, zugleich CDU-Kreisvorsitzender, nahm nunmehr Kontakte zu Ministern in Erfurt auf, um dennoch ein Modell zu finden, den Neubau einer Radsportstätte zu ermöglichen. Diese könnte eingebettet sein in einen größeren Sportkomplex mit weiteren Nutzungen, wofür eine Finanzierung vorstellbar sei.


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18.05.2008 - www.otz.de